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5. Baden-Württembergischer
Trachtenmarkt setzt Akzente
von Daniela Mager
Händler, Handwerker und ein anspruchsvolles Beiprogramm setzten
beim 5. Trachtenmarkt wunderbare Akzente und lockten trotz heißer
Sommertemperaturen viele Besucher nach Bad Dürrheim.
Parallel zum Trachtenmarkt fanden die 9. Narrenbörse und der
1. Kunsthandwerkermarkt als Verbindung zwischen Narrenschopf und
Marktgelände statt. So fanden sich alle Verantwortlichen zur
Eröffnung auf dem Rathausplatz ein. Bürgermeister Klumpp,
Gauvorsitzender Siegfried Mager, Narrenpräsident Roland Wehrle
und Kathrin Zachert von Kuktail im Park begrüßten die
Gäste und wünschten allen drei Veranstaltungen viel Erfolg.
Beim anschließenden Rundgang der Ehrengäste konnten sie
wieder eine breite Angebotspalette von den Händlern und Handwerkern
begutachten. Alt bekannte aber auch neue Anbieter standen Rede und
Antwort und konnten direkt vor Ort beraten. Bei den Händlern
wurde alles angeboten, angefangen bei den Schuhen, Strümpfen,
Lederhosen über Hemden, Trachtentücher, Trachtenhüte
und -hauben sowie Schmuck und Trachtenstoffe. Vertreten waren außerdem
ein Bürstenbinder, ein Stand mit alten Büchern und Infostände.
Ein Seiler, ein Schindelmacher und ein Korbmacher zeigten vor dem
Haus des Gastes ihr handwerkliches Können.
Außerdem wurde alte Handwerkstechniken wie Sticken, Spinnen,
Klöppeln, Bandweben und der Instrumentenbau vorgeführt.
Im Haus des Bürgers wurde den Gästen eine reichhaltige
Speisekarte angeboten und für den Ohrenschmaus sorgte das Akkordeon-Orchester
mit Stubenmusik Ostelsheim. Am Nachmittag unterhielten die Kinder
und Jugendlichen der Kreistrachtenjugend Schwarzwald-Baar-Kreis
auf verschiedenen Bühnen mit ihren Tänzen. Zum ersten
Mal konnten wir die Volkstanzgruppe der Weinländer Trachtenleute
aus Andelfingen in der Schweiz begrüßen. Sie reisten
mit ihrem Bus extra nach Bad Dürrheim und nutzten die Gelegenheit
und erfreuten mit ihren Schweizer Tänzen.
Ins Haus des Gastes lud Wulf Wager zu seinem Fachreferat „Tracht
und Volkstanz im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne“.
Dieses Thema versprach interessant zu werden und so folgten vor
allem die Verantwortlichen des Landesverbandes und der Gauverbände
der Einladung.
Anschließend konnten die Anwesenden angeregt über das
Fachreferat und allgemeine Probleme bzw. Gedanken diskutieren. Inhaltlich
war das Referat an den Bericht von Wulf Wager im Heimatpfleger Nr.
1/2005 angelehnt. Traditionell spielten am Abend die Stubenmusikgruppen
aus Emmingen und Schwenningen, sowie die „Alte Garde“
aus Schonach in verschiedenen Gaststätten auf. Der herrliche
Sommerabend lockte die Einwohner und Gäste in die Innenstadt
und so fanden sich viele Zuhörer ein, die gerne den Klängen
lauschten.
Wer es etwas „deftiger“ wollte, der versuchte, im restlos
vollbesetzten Haus des Bürgers noch ein Plätzchen zu erhaschen.
Die „Stäffelesgeiger“ mit „Lieder, Liebe,
Lumpereien“ versprachen ein hochkarätiges Programm, bei
dem kein Auge trocken blieb. Wulf Wager war sehr mutig, lästerte
er doch im tiefbadischen Bad Dürrheim über die Badener.
Es war ihm aber keiner Böse, nicht mal, als er verkündete
„Er hätte nichts gegen Badener! – Zumindest nichts,
das hilft“. Mit Wirtshausliedern, Witzen und Trinksprüchen
verging die Zeit wie im Fluge und mancher versuchte, sich einen
Witz zu merken. Doch auch hier war das Quartett gewappnet. Wulf
Wager hat alle Lieder, Witze und Trinksprüche in kleinen Büchern
aufgeschrieben, die er zusammen mit der CD der Stäffelesgeiger
am Schluss den Gästen anbot. Zum Gelingen des Abends trugen
auch noch die Weinländer Trachtenleute und die Tanz AG Süd
mit ihren Tänzen, die Gaumusikgruppe mit ihrer Musik und Frau
Brüderle mit Mitgliedern der Muettersproch- Gsellschaft mit
einem Sketch und Gedanken in Dialekt bei. Die Musik der „Stäffelesgeiger“
ging in die Füße und lud die Gäste zum anschließenden
offenen Tanzen ein.
Der Sonntag begann mit einem geistlichen Impuls. Die Trachtler trafen
sich in der Kirche, um am Gottesdienst teilzunehmen. Verantwortliche
des Jugendausschusses brachten sich musikalisch und auch bei der
Gottesdienstgestaltung ein. In einem gemeinsamen Umzug zogen die
Kirchenbesucher zum Marktgelände. Dort angekommen verteilten
sich die Vereine auf die drei Bühnen und bereiteten sich auf
ihre Auftritte vor. Die Händler und Handwerker hatten bereits
wieder ihre Stände bzw. Tische bezogen und waren fleißig
an ihren Tätigkeiten. Die Tänze der Kinder und Jugendlichen
sowie die musikalischen Beiträge der Musik- und Trachtenkapellen
belebten das Marktgeschehen. Bis zur Umzugsaufstellung wurde den
Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Als der Startschuss
für den Umzug fiel, hatten sich viele Zuschauer am Umzugsrand
versammelt. Sie bewunderten die Trachten der 26 Kinder- und Jugendtrachtengruppen
und spendeten Beifall für die tapfer lächelnden Umzugsteilnehmer.
War es doch inzwischen so heiß, dass die Kindern und Jugendlichen
in ihren teils sehr dunklen Trachtenkleidern ins Schwitzen kamen.
Die Zuschauer begleiteten den Umzug zum Marktgelände und konnten
anschließend noch den Programmbeiträgen der Vereine beiwohnen.
Der nächste Trachtenfachmarkt findet am 27./28. Mai 2006 statt.
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