Nachdem viele fleißige Hände geholfen hatten, den Markt vorzubereiten und aufzubauen, fieberten die Organisatoren der Eröffnung entgegen. Zum Auftakt begann die bekannte Gruppe „Polka-Freunde“ mit einem musikalischen Leckerbissen. Die vielen Trachtler, die gekommen waren, umrahmten in ihren unterschiedlichen Trachten den Markt. In seiner Eröffnungsrede betonte Bürgermeisterstellvertreter Heinrich Glunz, dass die Kurstadt geradezu prädestiniert sei, eine solch überregionale Veranstaltung des Trachtengaus Schwarzwald auszurichten. Dieser verkörpert die Landschaft Schwarzwald-Baar und die Schwäbische Alb sowie den Schwarzwald in seinen Heimat-, Brauchtums- und Trachtenvereinen. Außerdem betonte Glunz, dass der Begriff „Heimat“ nicht nur die hier lebenden Menschen mit ihren Identitäten und Mentalitäten beinhalte, sondern er stehe sinnbildlich für das gesunde Klima und für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt. Die Zusammenlegung von Trachtenmarkt und Narrenbörse der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte ist für ihn der Beweis für ein lebendiges Miteinander von unersetzlichen kulturellen Werten.
Eröffnung im Regen Durch den einsetzenden Regen wurde die Eröffnung kurzerhand in das Haus des Bürgers verlegt. Die Polka-Freunde unterhielten weiter die Gäste. Beim anschließenden Rundgang über den Markt zeigte sich die Vielfalt des alten Handwerkes. Außerdem boten ca. 20 Händler den Besuchern ein breit gefächertes Angebot. Ist es doch inzwischen recht schwierig, Stoffe und anderes Zubehör für die Vereine zu finden und wenn, dann sind die Geschäfte weit verstreut und schwer zu erreichen. Aus diesem Grund wird diese Möglichkeit, mit den Händlern direkt auf dem Markt in Kontakt zu treten, von den Trachtenträgern und den Verantwortlichen der Vereine sehr gern genutzt. Waren doch vom Hut- bis zum Schuhmacher alle vertreten. Ein paar Trachtenstrümpfe, ein neues Schultertuch, eine Lederhose oder sogar eine komplette (Männer-)Tracht konnte gekauft werden. Im Angebot waren außerdem Schmuck, Knöpfe und Stoffe. An einem Stand konnten die Fachleute alte Bücher über Trachten etc. erstehen. Fachkundig wurden die Kunden beraten und mancher Trachtler nahm die Adresse nach Hause mit, um später zu bestellen. Handwerker zeigen ihre Kunst Zu bestaunen waren die alten Handwerksvorführungen im Haus des Bürgers und Haus des Gastes. Die Besucher sahen bewundernd, mit welcher Fingerfertigkeit die Stickerinnen und Näherinnen ihr Handwerk vorführten. Beobachtet werden konnte auch das Strohflechten, das Spinnen und Weben, Klöppeln, Sackmalen und Besenbinden. Über das eigentliche Marktgeschehen hinaus war das Rahmenprogramm ein wichtiger Bestandteil. Am Samstagnachmittag präsentierten sich eine besonders große Zahl an Kindern und Jugendlichen der Kreistrachtenjugend Schwarzwald-Baar mit ihren Tänzen, Liedern und einem Glockenspiel. Zwischendrin unterhielten die erwachsenen Trachtler der Trachtenkapellen Loßburg und Schramberg die Gäste. Leider konnte das Programm nicht immer wie geplant durchgeführt werden, da Petrus öfters einen Regenschauer niederließ. Beim Trachtlerstammtisch konnten Erfahrungen und Gedanken ausgetauscht werden. Mancher traute sich nur langsam an die große Tafel, doch nach einiger Zeit war es eine stattliche Anzahl Diskutierender. Abends wurden die Gäste im Haus des Bürgers mit Volksliedern, Volkstänzen, Plattlern und Alemannischer Mundart unterhalten. Zum Abschluss spielte die Gaumusik zum offenen Volkstanzen auf. Volksmusik im Wirtshaus Zeitgleich waren die Freunde der Wirtshausmusik in vier Lokale der Innenstadt geladen. Mitglieder der Emminger und Schwenninger Stubenmusik sowie die Gruppe „DanzMäg“ unterhielten die Gäste und so mancher konnte nicht mehr ruhig sitzen und tanzte zu den Klängen. Nach kurzer Nacht für die Organisatoren und Gäste begann der Sonntagmorgen mit einem Gottesdienst. Umrahmt wurde dieser vom Trachtenverein Bad Dürrheim. Die Sonne lachte den Besuchern entgegen und läutete so einen schönen zweiten Markttag ein. Über den ganzen Tag nutzten sehr viele Besucher die Gelegenheit und bummelten über den Markt. Für die Unterhaltung sorgten die Trachtenkapelle Empfingen, der Musikverein Dornhan und die beiden Akkordeonorchester Ostelsheim und Tennenbronn. Am Ende des zweiten Tages sah man dann lauter zufriedene Gesichter. Aufgemuntert durch diesen Erfolg darf man dem Trachtenmarkt im nächsten Jahr entgegensehen. Seitenanfang |
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