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Hei, was bin i für a lustiger Bua!
Zwei neue musikalische Schatzkästlein für große
und kleine Schwaben
Es gibt Tage, an denen würde man am liebsten aus voller Brust
singen und dann fällt einem wieder nur die erste Strophe eines
Liedes aus Kinder- oder einstigen Wandertagen ein. Damit dieser Zustand
sich zum Besseren kehrt, hat Wulf Wager die beliebtesten und schönsten
schwäbischen Lieder zu einem Schwäbischen Liederbüchle
zusammengestellt. Der großen Zahl singender Menschen im Ländle
wird in diesem Kleinod württembergischer Sangeskultur keine Strophe
vorenthalten. Doch damit nicht genug. Gemeinsam mit Dagmar Held, der
Leiterin der Forschungsstelle für Volksmusik im Bezirk Schwaben
hat er ein Schwäbisches Kinderliederbüchle herausgegeben,
das zum Volksmusiktag Baden-Württemberg „So klingt’s
im Ländle“ im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck am 5. September
erscheint.
Singe, wem Gesang gegeben
Im 19. Jahrhundert bildete Württemberg die Wiege des deutschen
Sängerwesens. Die ersten Gründungen von Gesangvereinen in
den größeren Städten Württembergs besaßen
durchaus politischen Hintergrund. So konnte, trotz rigider Einschränkungen
des öffentlichen Lebens, unter dem Deckmantel der musikalisch-geselligen
Zusammenkunft auch politisch diskutiert werden. 1818 in Heilbronn
und 1822 in Rottenburg am Neckar wurden die ersten, nur mit Männern
besetzten Sängergemeinschaften gegründet. Weitere folgten
und auf dem ersten schwäbischen Sängerfest wurde 1827 dazu
aufgerufen, die Ständeschranken durch gemeinsames Singen abzubauen.
Frauen waren damals übrigens nicht zugelassen, denn „ihre
Lautierkraft“ sei unzureichend, so die landläufige Männermeinung.
Friedrich Silcher hat viele Volkslieder gesammelt und diese populär
gemacht. Anfang des 20. Jahrhunderts sammelten vor allem August Lämmle
und der Stuttgarter Chorleiter Gustav Wirsching schwäbische Volkslieder
und trugen so zu deren Verbreitung bei. Auch heute noch gibt es nirgendwo
mehr singende Menschen als in Württemberg. Bislang fehlte allerdings
ein „Schwäbisches Liederbüchle“. Wulf Wager
hat deshalb nun achtundachtzig bekannte und beliebte Lieder zusammengestellt.
Alle Lieder des „Schwäbischen Liederbüchles“
sind mit einem einstimmigen Notensatz versehen, außerdem sind
Gitarrenakkorde angegeben. Da bei vielen Liederbüchern oder Liedblättern
die Arme immer zu kurz oder die Nase zu lang ist, sind die Strophentexte
in großer Schrift abgedruckt.
Schwäbische Kinderlieder aus alten und neuen Sammlungen
Kinder singen und spielen gerne. Singen verliert jedoch mehr und mehr
an Bedeutung, stattdessen hört man in der Familie, im Kindergarten
und in der Schule immer öfter Musik „aus der Konserve“.
Das kann man bedauern, ändern wird man aber erst etwas, wenn
man mit den Kindern zusammen singt. Je mehr Eltern, Großeltern,
Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer mit den Kindern
singen, tanzen und musizieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass sie selbst auch später Freude daran haben werden.
Mit dieser Sammlung schwäbischer Lieder wollen Dagmar Held und
Wulf Wager dazu beitragen, dass die Erwachsenen ihren Fundus an regionalen
Liedern erweitern und weitergeben können. Diese zum Teil recht
alten Kinderlieder sind kleine Kostbarkeiten, die darauf warten, neu
entdeckt zu werden. Sicherlich begegnet einem dabei manches Liedle
aus der eigenen Kindheit wieder. Teilweise sind die Texte im Dialekt
geschrieben, teilweise in der Hochsprache; die Lieder kommen aber
alle aus Württemberg oder Bayerisch-Schwaben. Viele davon haben
Kinder selbst erfunden und gestaltet. Bei anderen kann man erkennen,
dass sie von Erwachsenen stammen. Dasselbe gilt für die Spieltänze
und Spiellieder dieses Buches.
Die Sammlung beinhaltet bekannte und unbekannte Kinderlieder aus Württemberg
und Bayerisch-Schwaben. Einige sind in diesem Band erstmals veröffentlicht.
Teils stammen die Lieder aus Archiven und alten Liederbüchern,
teils haben die beiden Autoren und andere sie selbst aufgezeichnet.
Bei jedem Lied ist die jeweilige Quelle ausführlich angegeben.
Das schwäbische Kinderliederbüchle soll ein Gebrauchsliederbuch
sein. Dafür spricht schon die Bandbreite der Auswahl. Die Noten
der Lieder sind keinesfalls verbindlich und stellen lediglich Momentaufnahmen
lokaler Traditionen dar. Viele von ihnen sind in anderen Variationen
landauf, landab bekannt.
Die Lieder sind in Tonarten notiert, die der Singstimme von Kindern
entsprechen. Akkordbezifferungen sollen das Begleiten mit Instrumenten
wie Gitarre, Klavier oder Akkordeon erleichtern.
Die herrlichen Zeichnungen von Sepp Buchegger ziehen den Betrachter
förmlich schmunzelnd in die beiden Bücher hinein. (R)
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2. Hei, was han i für a Strümpfle a, hei,
was han i für a Zwickle dra!
Mei Zwickle, mei Strümpfle,
mei Schnalla, mei Schuh!
3. Hei, was han i für a Hösle a, ... Bändele dra.
Mei Bändele, mei Hösle, mei Zwickle,
mei Strümpfle, mei Schnalla, mei Schuh!
4. Hei, was han i für a Westle a, ... Täschle dra!
Mei Täschle, mei Westle, mei Bändele, mei Hösle ...
5. Hei, was han i für a Röckle a, ... Rösle dra!
Mei Rösle, mei Röckle, mei Täschle, mei Westle ...
6. Hei, was han i für a Köpfle auf, ... Hütle drauf!
Mei Hütle, mei Köpfle, mei Rösle, mei Röckle,
mei Täschle, mei Westle, mei Bändele, mei Hösle,
mei Zwickle, mei Strümpfle,
mei Schnalla, mei Schuh. (sehr schnell!)
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2. Z’ Uhlbach em Ochsa ... Moi, hen dia g’spickt,
wo mir d Bedienung hen g’frogt, ob se a Sauerkraut häbe.
3. Z’ Uhlbach em Ochsa ... Sen dia erbloicht,
wo mir hen ondern Tisch g’soicht ond hen a Zugabe wella.
4. Z’ Uhlbach em Ochsa ... Mit gutem Gwissa,
hen mir uff d’ Theke nuff g’sch( ... aut), middla en
Teller voll Kuttla.
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2. Ist das nicht die Karoline?
Ja, das ist die Karoline.
Ist das nicht a Wringmaschine?
Ja, das ist a Wringmaschine.
Wringmaschine – Karoline –
Strumpfenband – Leutenant.
Oh, du schöner, oh du schneidiger,rätselhafter Leutenant.
3. Ist das nicht ein Fass voll Butter?
Ja, das ist ein Fass voll Butter.
Ist das nicht die Schwiegermutter?
Ja, das ist die Schwiegermutter.
Schwiegermutter – Fass voll Butter – Wringmaschine –
Karoline – Strumpfenband – Leutenant.
4. Ist das nicht a Damenhaube?
Ja, das ist a Damenhaube.
Ist das nicht a alte Schraube?
Ja, das ist a alte Schraube ...
5. Ist das nicht a Kriegesbeute?
Ja, das ist a Kriegesbeute.
Ist der nicht von unsren Leuten?
Ja, der ist von unsren Leuten ...
6. Sind das nicht zwei
Leierkästen?
Ja, das sind zwei Leierkästen.
Ist das nicht ein Schwein
zum Mästen?
Ja, das ist ein Schwein
zum Mästen ...
7. Ist das nicht a Kellnerin?
Ja, das ist a Kellnerin.
Ist da nicht a Musik drin?
Ja, da ist a Musik drin ...
8. Ist das nicht ein Zopfchinese?
Ja, das ist ein Zopfchinese.
Ist das nicht a alter Käse?
Ja, das ist a alter Käse ...
9. Ist das Bild nicht interessant?
Ja, das Bild ist interessant.
Ist der Kerl nicht hirnverbrannt?
Ja, der Kerl ist hirnverbrannt ...
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2. Het a Gsichtle voller Hupfadupfa und a Äugle, des isch blend,
uf am andre sieht se au it guat und isch doch mei liabs Kend.
3. Hentram Backhaus stoht a kleis Haus, guckt a Frau raus, heißt Res,
sammelt Kühdreck, sammelt Lompa on Federa vo de Gäs.
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Schwäbisches Liederbüchle
88 Lieder für wack're Schwaben. |
Schwäbisches Kinderliederbüchle |
Zusammengestellt von Wulf Wager
Mit Zeichnungen von Sepp Buchegger
144 Seiten, 12 Schwarzweiß-Zeichnungen,
16,5 x 19,5 cm, kartoniert,
EURO 11,90.
ISBN 3-87407-583-4.
Silberburg-Verlag, Tübingen |
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Zusammengestellt und herausgegeben
von Dagmar Held und Wulf Wager
Mit Zeichnungen von Sepp Buchegger
128 Seiten, 34 Schwarzweiß-Zeichnungen,
16,5 x 19,5 cm, kartoniert,
EURO 11,90.
ISBN 3-87407-635-0.
Silberburg-Verlag, Tübingen |
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47 KB]
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