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Die 41. Volkstanzwoche in Überlingen am Bodensee

Susanne Frank

„Mitanand, füranand, um uns herum,
ja so machten alle gern mit,
mitanand, füranand, um uns herum,
ja das war der größte Hit!“
 
Unter dieses Motto hätte man die Volkstanzwoche stellen können, bei der sich Volkstänzer und -tänzerinnen am 29. Dezember 2002 in der Jugendherberge in Überlingen trafen, um bis zum 6. Januar 2003 miteinander zu tanzen, zu singen und miteinander fröhlich zu sein.
Als Gastreferent war Helmut Heil aus Pe`cs in Ungarn bei uns, der schon
drei Mal zuvor in Überlingen gewesen war. Helmut wurde von seiner jetzigen Tanzpartnerin Krisztina Obert begleitet. Beide brachten uns vorwiegend ungarndeutsche Tänze bei, die uns sehr viel Beinarbeit abverlangten. Deshalb sagten auch viele, Helmut hätte Gummifüße, da bei ihm alles so leicht und elegant aussah.
In Ungarn betreut er eine eigene Volkstanzgruppe, betreibt Feldforschung bzgl. ungarndeutscher Tradition und veröffentlicht seine Ergebnisse.
Auf der Volkstanzwoche gab es neben den Schwerpunktthemen noch verschiedene Arbeitsgruppen: Ungarische Tänze von Helmut Heil, Chorsingen bei Johanna Wech, zu Susanne Gothe und Irene Danner konnte man zum Handarbeiten kommen oder Wurzelkinder basteln. Musizieren veranstaltete Sigmar Gothe und das Karpatschenschnellen „verübte“ das wohlbekannte Überlinger Hänsele Andreas Widmer.
Der Tagesablauf gestaltete sich folgendermaßen: Frühstück gab es meistens um 8 Uhr. Danach tanzte man in Gruppen. Man konnte Rundtanzformen bei Robert Althauser lernen und die fortgeschrittenen Tänzer übten sich in schwierigeren Tänzen. Als Musikanten waren in diesem Jahr Marlis Armbruster und Sigmar Gothe dabei. Von 10.45 Uhr bis 11.45 Uhr wurden erst die Tagesthemen besprochen und dann sangen wir mit Johanna Wech schöne Lieder z.T. mit schicksalsschwerem Inhalt über eine Goas, einen Regenwurm und auch über einen Frosch, der mit seiner Fröschin in des Pfarrers Bauch landete.
Zu Mittaggegessen wurde um 12 Uhr. Nach dem Mittagessen konnte man zum Stretching bei Irene Danner gehen, um sich vom vielen Tanzen zu entspannen und für das folgende Tanzen wieder fit zu sein, sich ausruhen oder im Schwimmbad herumtoben. Dann aber hieß es: Schnell in die Workshops, denn diese fingen um 14.30 Uhr an. Es gab natürlich noch etwas Bewegung vor dem Abendessen, da gemeinsames Tanzen angesagt war. Nach dem Abendessen waren verschiedene Schwerpunkte angesetzt und später trafen wir uns zum Kehrhaus, der jeweils von den verschiedenen Tanzleitern mit ihrem speziellen Tanzprogramm durchgeführt wurde:
Bernhard Danner: Alpenländisch
Helmut Heil: Ungarisch
Robert Althauser: Schwarzwälderisch
Angelika Ketterer: Schwäbisch/Historisch
Wer dann noch nicht genug hatte, konnte in die Haifischbar gehen.
In der Kinderbetreuung bei Erika Lochbühler war es immer sehr lustig: Wir malten, bastelten, spielten, stritten und vertrugen uns wieder und vieles mehr. Nach dem täglichen Ablauf enthielten einige Tage besondere Schwerpunkte:
Besondere Highlights waren:
- der Silvesterabend mit schönem Buffet, verschiedenen spontanen Beiträgen der Teilnehmer und natürlich viel Tanz. Mit vielen fröhlichen Glückwünschen und einem schönen Ausblick auf das Feuerwerk über dem Bodensee wurde das neue Jahr begrüßt.
- Der interessante Vortrag von Helmut Heil über seine Heimat.
- Der Donnerstagabend, an dem Wulf Wager extra zu uns kam, um uns über die Fasnet zu informieren.
- Abschlussabend mit buntem Programm. In einem festlich geschmückten Raum wurden nach dem Buffet noch verschiedene Nummern aufgeführt, besonders die Kindergruppe hatte sich einige Beiträge unter dem Thema „Clowns“ ausgedacht.
- Sowie das Stadtspiel. Für den Freitagnachmittag hatte Martin Althauser ein Stadtspiel organisiert. Dabei mussten wir sehr viele Fragen beantworten und Aufgaben erfüllen. Eine dieser Aufgaben war z.B,. etwas Schwarzes und etwas Weißes, etwas Großes und etwas Kleines, etwas Rundes und etwas Eckiges zu sammeln.
Am Abend war dann die Auflösung des Stadtspiels. Es gab auch sehr lustige Antworten darunter. Nachdem alle ihren errungenen Platz wussten, wurde noch etwas gespielt.
Am Montagmorgen, dem 6. Januar 2003 fand eine Trachtenvorstellung statt. Dabei zeigten und erklärten einige Teilnehmer ihre mitgebrachten Trachten. Anschließend begaben sich fast alle entweder ins Galgenhölzle oder in die Kirche (natürlich in Tracht), um dann Punkt 12 Uhr den Beginn der Fasnet durch das traditionelle Überlinger Karpatschenschnellen mitzuerleben. Nach dem Mittagessen hieß es schon wieder Kofferpacken. Die Volkstanzwoche endete mit dem Abschlusskreis und einer feuchtfröhlichen Abschiedsszene mit vielen guten Wünschen
und dem Hoffen auf ein Wiedersehen bei der nächsten Volkstanzwoche 2003/2004. Die Begeisterung für die Volkstanzwoche war so groß, dass sich bereits schon wieder einige für die 42. Volkstanzwoche, die als Schwerpunkt „Schweizer Tänze“ hat, angemeldet haben.
 
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