heimatzunft | heimatpfleger


Rezensionen 1/ 2002



 
Christiane Schöfer: Betraer Liederbuch
 
Wilhelm Busch/ Georg Gierling: Max und Moritz auf Schwäbisch
 
Jürgen Heinel: Wo ist's? Württember in 50 Rätseln
 
Helmut Engisch: "Wer war's ?
 
Hans-Peter Ebert: Festtage zum Nachlesen
 
Wolf Eiermann und Helmut Mojem: Württemberg
 
Thomas Nußbaumer und Josef Sulz (Hg.): Musik im Brauch der Alpenländer



 
Christiane Schöfer
Betraer Liederbuch
Betraer Liederbuchh Eigenverlag des Streichmusikvereins Betra, 17,- Euro, 320 Seiten, Format DIN A 4
 
Man darf nicht aufhören, derartige Eigeninitiativen zu loben und zu würdigen, wie sie der Streichmusikverein Betra mit seinem neu erschienenen Betraer Liederbuch ergriffen hat.
Die vierköpfige Redaktion hat sich unter der Federführung von Christian Schäfer daran gemacht, ähnlich dem Suppinger Liederbuch, den noch vorhandenen Liedschatz der kleinen hohenzollerischen Gemeinde Betra zu dokumentieren und in diesem Werk zu publizieren. Auf 320 Seiten sind rund 500 Lieder notiert, in 9 thematisch sortierte Kapitel gepackt und mit Fotos aus dem 20. Jahrhundert versehen. Es handelt sich bei den meisten aufgezeichneten Lieder um bekanntes Liedgut. Gerade die Variationen der Lieder machen diese Sammlung so interessant. Aber auch einige unbekannte, auch im Deutschen Volksliedarchiv nicht verzeichnete Lieder sind im Betraer Liederbuch veröffentlicht. Ebenso publiziert sind erstmals die in den 1930er-Jahren aufgezeichneten Lieder der Sammlung des Lehrers Willibald Zimmermann, die über 40 Betraer Liedaufzeichnungen enthält. Per Zufall waren die Autoren auf diese Aufzeichnungen im DVA gestoßen. Christian Schäfer hat in der 1960er-Jahren mit dem Tonband seine Liedaufzeichnungen gemacht, weil ihm auffiel, dass das Singen bei der jüngeren Generation seit den 1950er-Jahren stetig nachließ. „Die so genannte moderne Zeit und das herannahende Fernsehzeitalter hatten begonnen und forderten bereits ihren Tribut“, schreibt Schäfer in seiner Einleitung zum Buch. (ww)
 

Seitenanfang

Wilhelm Busch/ Georg Gierling
Max und Moritz auf Schwäbisch Max und Moritz auf Schwäbisch
a G'schicht von zwoi Saubuaba, dia wo sieba Stückla g'liefret hant.
120 Seiten, illustriert, fester Einband, 14,90 Euro.
ISBN 3-87407-378-5. Erschienen im Silberburg-Verlag, Tübingen.
 
Generationen von Lesern hat die Geschichte von den beiden Lausbuben in ihren Bann gezogen und zum Schmunzeln gebracht. - Die humorvoll illustrierte, gereimte Bildgeschichte zweier Spitzbuben (schwäbisch: Hura-Buaba), die zu allerlei Schabernack aufgelegt sind und am Ende bitter dafür büßen, ist 1865 erstmals erschienen. Nun liegt eine Übersetzung ins Schwäbische vor, die so rhythmisch und fast noch witziger als das Original ist. Dieses Buch macht Spaß - beim Durchblättern und beim lauten Vorlesen. Georg Gierings Mundartfassung und Übertragung ins Schwäbische fügt sich nahtlos zu den Originalbildern. Zuletzt hält man Lehrer Lämpel gar für einen schwäbischen Dorflehrer oder Witwe Bolte für eine älblerische Bäuerin. Schön ausgestattet und illustriert, eignet sich das Buch bestens als humorvolles Geschenk - oder ganz einfach zum Selberlachen.
 

Seitenanfang

Jürgen Heinel
Wo ist's? Württember in 50 Rätseln
Wo ist's? Württemberg in 50 Rätseln 128 Seiten, illustriert, kartoniert, 6,-- Euro, ISBN 3-87407-371-8.
Erschienen im Silberburg-Verlag, Tübingen.
 
Wo ist’s? Natürlich in Württemberg. Aber wo genau im Land zwischen Hohenlohe und Bodensee? Die fünfzig kurzen Texte, die Jürgen Heinel in diesem Buch zusammengetragen hat, haben die Form von Rätseln, die sich dem Leser Schritt für Schritt enthüllen.
Die kurzweilig zu lesenden geographisch-historischen Rätsel führen quer durchs Ländle und präsentieren Gegenden und Landschaften, Städte und Gemeinden, Türme und Tore, Flüsse und Berge, Schlösser und Kirchen. Altes steht neben Neuem, Bekanntes neben weniger Vertrautem, bunt gemischt, im lockeren Ton und stets auf dem aktuellen Stand.
Die Federzeichnungen, mit denen der Autor seine Texte versehen hat, sollen dazu beitragen, die Ortsrätsel langsam zu enthüllen. Das endgültige Aha-Erlebnis liefert spätestens der Lösungsteil am Ende des Buches. Die Lösungswörter wurden absichtlich von rechts nach links geschrieben, um allzu Neugierige vor Schummeleien zu bewahren.
Wie bereits der erfolgreiche erste Band, eignet sich auch dieses Buch vorzüglich zur Unterhaltung, als Ratespiel, als Wissensbereicherung und als Gedankenreise innerhalb der Geographie und Geschichte Württembergs. Ein Rätselbuch für die ganze Familie. (R)
 

Seitenanfang

Helmut Engisch
"Wer war's ?
60 Rätsel um baden-württembergische Persönlichkeiten
128 Seiten, 60 Abbildungen, kartoniert, 9,90 Euro.
ISBN 3-87407-370-X, Silberburg-Verlag, Tübingen.
 
Wissen Sie, wer nach eigenen Aussagen in Mathematik ein rechtes Rindvieh gewesen ist und doch ein begnadeter Motorenbauer wurde? Welcher schwäbische Unternehmer beim Zahltag seine Arbeiter zum Sparen ermahnt hat? Oder welcher Mannheimer Arbeitersohn als Philosoph des Fußballfelds in die Annalen der Sportgeschichte einging?
Diese und weitere Personen-Rätsel hat Helmut Engisch zu einem pfiffigen, kurzweiligen Rätselbrevier zusammengestellt. Die sechzig spannenden Rätsel drehen sich um Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Technik, Politik und Showbusiness, Kultur und Sport, um bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten aus der Geschichte und Gegenwart Baden-Württembergs.
Im zweiten Teil des Buches stehen die ausführlichen Lösungen - jeweils mit Bild, Lebensdaten, Anekdotischem und einem charakterisierenden Zitat und viel Wissenswertem. So ist nicht nur ein überaus spannendes, amüsantes Rätselbuch entstanden, sondern ein Almanach südwestdeutscher Landesgeschichte und Geisteskultur. (R)
 

Seitenanfang

Hans-Peter Ebert
Festtage zum Nachlesen
Festtage zum Nachlesen Hintergründe zu Zeitrechnung und Brauchtum
160 Seiten mit 28 Abbildungen, Format 15,0 x 21,5 cm,
fester Einband mit farbigem Überzug, 14,90 Euro. ISBN 3-87181-465-2.
DRW-Verlag Weinbrenner GmbH & Co, Leinfelden-Echterdingen
 
Festtage, also unsere regelmäßig wiederkehrenden Feiertage, gliedern den Jahreslauf und legen Zeugnis ab von der jeweiligen Kultur und deren Traditionen. Das Bewusstsein über diese Traditionen ist heute vielfach verloren gegangen. Das jetzt im DRW-Verlag erschienene Buch „Festtage zum Nachlesen“, ermöglicht einen raschen Zugang zu den hochinteressanten Informationen zu unseren geläufigsten Festtagen.
Bereits in Vorgeschichte, Antike und Mittelalter bestand das Bedürfnis, Zeit zu untergliedern und besondere Tage hervorzuheben. Die Zusammenhänge und Traditionslinien zu unseren heutigen Festtagen verdeutlichen dieses Buch.
Der Band erläutert kurz, prägnant und übersichtlich die Hintergründe der wichtigsten in Deutschland gefeierten Festtage. Neben einem Einführungsteil über die Ursprünge der Zeitrechnung informiert er in 26 Kapiteln zum Beispiel über das Erntedankfest, den Valentinstag, Thanksgiving, den Muttertag und Fronleichnam. (R)
 

Seitenanfang

 

Wolf Eiermann und Helmut Mojem
Württemberg
Maler entdecken Land und Leute
1750 - 1900
160 Seiten mit rund 120 meist farbigen Abbildungen,
gebunden mit Schutzumschlag.
Broschierte Ausstellungsausgabe, 20,-- Euro. ISBN 3-8062-1673-8
Theiss Verlag, Stuttgart.
 

Die Malerei zum Thema Württemberg war seit 1925 nicht mehr in ihrer Breite fassbar und geriet mit Ausnahme der Epoche des schwäbischen Klassizismus in Vergessenheit. Dies liegt nicht nur an der erstaunlichen Vielzahl der in Betracht kommenden Künstler, sondern auch am Vorurteil gegenüber einer vermeintlich auf die Region beschränkten, biederen Kunst. Das vorliegende Werk ist ein Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stuttgarter Staatsgalerie, die noch bis zum 7. April diesen Jahres zu sehen ist.
Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Landes Baden-Württemberg präsentieren Ausstellung und Buch 79 Werke der schwäbischen Malerei in sechs Themenkreisen. In essayistischen Beiträgen stellen die Autoren die Künstler in den Zusammenhang zu Land und Leuten sowie zu den Kunstströmungen und der Literatur ihrer Zeit.
Einige der Künstler und ihre Werke erreichten europäischen Rang, so beispielsweise die klassizistische Malerei in Württemberg im Portrait. Christian Gottlieb Schick ist mit dem Meisterwerk „Wilhelmine von Cotta“ ebenso vertreten wie Philipp Friedrich von Hetsch mit der „Familie Fischer“, doch auch die Bildnisse von „Originalen“, von Rebellen wie Christian Daniel Schubart zeigen ein Bürgertum, das nicht gerade der Vorstellung vom biederen Schwaben entspricht, die so mancher bis heute pflegt. (R)
 

Seitenanfang

Thomas Nußbaumer und Josef Sulz (Hg.):
Musik im Brauch der Alpenländer
Bausteine für eine musikalische Brauchforschung
(Innsbrucker Hochschulschriften. Serie B: Musikalische Volkskunde, Band 3, hg. von Josef Sulz, Gerlinde Haid und Thomas Nußbaumer, 168 Seiten, zahlr. Abbildungen mit CD, kartoniert, 28,70 Euro.
Verlag Mueller-Speiser, Anif/Salzburg 2001. ISBN 3-85145-056-6
Silberburg-Verlag, Tübingen.
 
Musikalische Volkskunde bezeichnet die Publikationsreihe des vormaligen Instituts für Musikalische Volkskunde, nun Abteilung für Musikalische Volkskunde (Innsbruck) des Instituts für Musikwissenschaft, fächerübergreifende Forschung und Lehre der Universität Mozarteum Salzburg. Die Abteilung befasst sich mit der überlieferten traditionellen Musik im alpinen Raum, insbesondere mit der regionalen Volksmusik Tirols, Südtirols, Vorarlbergs sowie des ladinisch-friulanischen Gebietes.
Das Buch entstand in Folge einer Innsbrucker Tagung zur Volksmusikforschung. Neun volkskundliche und musikwissenschaftliche Beiträge von Fachleuten aus den Alpenregionen Italiens, Frankreichs, der Schweiz, Deutschlands und Österreichs behandeln die Funktionalität von Musik, Tanz, Rhythmus, Lärmen und Rufen in unterschiedlichen Bräuchen wie Sternsingen, Anklöpfeln, Tratomarzo, Hochzeitssingen, Fastnacht und Maisingen. Diese Bausteine für eine musikalische Brauchforschung werden durch wissenschaftliche Überlegungen zur Thematik ergänzt. Die beigelegte CD mit den in den Abhandlungen besprochenen Tonbeispielen ermöglicht den direkten Vergleich zwischen Transkription und Original und liefert zudem höchst interessante und seltene akustische Dokumente. (R)

 

Seitenanfang