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Rezensionen


Hanno Kluge
Kommet noh rei!
 
Eckhard John
Volkslied ­ Hymne ­ politisches Lied
 
Ralph Siegele/Wulf Wager
Kalender Narro 2005
 
Elke Knittel
Springerles-Back-Lust
 
Peter Haigis/Gert Hummel
Schwäbische Spuren im Kaukasus
 
Dina Sonntag
Museen in Baden-Württemberg
 

 

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Hanno Kluge
Kommet noh rei!
Ein schwäbischer Mundartabend
72 Seiten, 8 Fotos, kartoniert, Euro 8,90. ISBN 3-87407-586-9.
Silberburg-Verlag, Tübingen.
Als Kenner der schwäbischen Sprache und genauer Beobachter der damit verbundenen Eigenheiten trifft Hanno Kluge mit seinen kurzen schwäbischen Geschichten und Gedichten ins Schwarze. Der Sebastian-Blau-Preisträger betreibt knitze Sprachspielereien im und mit dem Dialekt, beschreibt treffsicher die heimlichen und unheimlichen Begebenheiten des schwäbischen Alltags. Keine Eigenschaft bleibt unkommentiert, sei es der innige Kontakt der Schwaben zu ihrem Herrgott, sei es ihre Verschlossenheit, ihre Sparsamkeit und Bruddeligkeit, auch wie suspekt ihnen alles Fremde ist. Leise und heitere Momente wechseln sich ab. Die Eindringlichkeit und die Eingängigkeit dieser sprachlichen Spitzfindigkeiten sind ein wahres Vergnügen für den Leser. Hanno Kluge hat seine Texte zu einem „Mundartabend“ zusammengestellt, so wie er tatsächlich über die Bühne gehen könnte. Herausgekommen ist dabei ein übermütiger, hintersinniger Streifzug durch die schwäbische Mentalität. (R)
 
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Eckhard John (Hrsg.)
Volkslied – Hymne – politisches Lied
Populäre Lieder in Baden-Württemberg
Volksliedstudien, Band 3, Münster/New York/München/Berlin, 2003. 424 Seiten, broschiert, Euro 24,80, ISBN 3-8309-1351-6.
Der Band untersucht Geschichte und Formen populärer und traditioneller Lieder in Baden-Württemberg im Hinblick auf ihre sozialen und politischen Implikationen und Wirkungsweisen. Hierbei befassen sich die Beiträge einerseits mit den verschiedenen Regional- und Landeshymnen als Funktionsträger großräumiger Identitätsstiftung (in Geschichte und Gegenwart) wie auch mit jenen Liedern, die als Medien der politischen Auseinandersetzung eine Rolle spielten (etwa in den Kontroversen um den Südweststaat 1950/51 oder das AKW Wyhl 1975 ff.). Außerdem wird in diesem Kontext das Liedgut sozialer Randgruppen (am Beispiel Italienischer Migranten) sowie die aktuellen Strategien baden-württembergischer Identitätsstiftung reflektiert. In einem zweiten Teil bietet das Buch eine umfassende annotierte Bibliografie zur Geschichte des Volksliedes und seiner Erforschung in Baden-Württemberg, die den enormen Quellenfundus zu traditionellen und populären Liedern in Südwestdeutschland erstmals systematisch erschließt. Deutlich wird dabei auch, welch bedeutender Stellenwert dem deutschen Südwesten in der Geschichte der traditionellen und populären Lieder zukommt. (R)
 
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Ralph Siegele und Wulf Wager
Fasnetskalender Narro 2005
13 Seiten, 12 farbige Kalenderblätter, 32 x 32 cm, Broschürenkalender, unverbindliche Preisempfehlung Euro 9,90. ISBN 3-87407-582-6.
Silberburg-Verlag, Tübingen
 
Und wieder einmal hat Wulf Wager einen Blick in die Wunschtüte der schwäbisch-alemannischen Fasnetsfreunde geworfen. Was er mit seinem sicheren Gespür für das, was dem Fasnetsfreund noch zum ganzjährigen Glücklichsein fehlt, daraus hervorgezaubert hat, das ist – nach der populären Fasnetszeitschrift „Narri-Narro“ und dem beeindruckenden Band „Fasnet in alten Bildern“ – der erste überregionale, künftig jährlich im Tübinger Silberburg-Verlag erscheinende Fasnets-Wandkalender „Narro“. Er wird sicherlich bald so manches Wohnzimmer oder Büro zieren und viele Narren mitten unterm Jahr von der schönsten Zeit des Jahres träumen lassen wird.
Doch wer jetzt einen Kalender nach bekannter Machart erwartet, der wird noch einmal angenehm überrascht. Klappt man den Narrenkalender erst auf, gibt es für jeden Monat zwei Blätter, jeweils 32 x 32 cm im Format, auf dem oberen Blatt eine Großaufnahme von einem, teilweise auch mehreren Narren, fotografisch gelungen in Szene gesetzt von dem Karlsruher Fotodesigner Ralf Siegele, auf dem unteren Blatt Fasnetssprüche und Wissenswertes zum Fasnetsbrauchtum und darunter schließlich die Kalendertage für den jeweiligen Monat. Die Fotos sind beeindruckende Bilddokumente aus der fünften Jahreszeit, vom Waldkircher Bajass über die Lenzkircher Dengele bis hin zum Villinger Narro. Peter Haller
 
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Elke Knittel und Rolf Maurer
Springerles-Back-Lust
124 Seiten, 60 Farbfotos, 22 Rezept-Faksimiles, 12,5 x 19,5 cm, gebunden,
Euro 12,90. ISBN 3-87407-627-X. Silberburg-Verlag, Tübingen.
 
Ein paar schön gemodelte Springerle gehören auf den schwäbischen Gutslesteller. Und: Springerlebacken macht Spaß. Doch worauf kommt es an, dass alles gelingt? Wie kriegen die Springerle das richtige Füßle? Elke Knittel verrät dies alles. Die Autorin schildert unterhaltsam, wie sie schließlich zum Springerlesrezept mit Erfolgsgarantie gekommen ist. Historische Rezepte und neue Varianten runden das Thema ab. Elke Knittel erzählt dabei ein bisschen von Land und Leuten, von früher und heute. Voller Lust illustriert ihr Mann Rolf Maurer die kulinarischen Philosophien seiner Frau. Nach dem Motto: Erst wenn alles fotografiert ist, darf gegessen werden.(R)
 
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Peter Haigis und Gert Hummel
Schwäbische Spuren im Kaukasus – Auswanderergeschichten
284 Seiten mit vielen Abbildungen, Paperback, Euro 13,--. ISBN 3-87785-029-4. Ernst Franz + Steinberg Verlag, Metzingen.
 
Bemerkenswert in diesem Buch ist nicht nur die abenteuerliche Reise der schwäbischen Auswanderer ins Schwarzmeergebiet und in den Kaukasus, die nach den Hungerjahren von 1816/17 auszogen, um in Russland ein neues Leben zu beginnen, sondern vor allem, dass sie schweren Herzens die Heimat dafür aufgaben.
Der Autor Peter Haigis beleuchtet zum einen die religiösen Motive einer chiliastischen Bewegung und lässt zum anderen erkennen, dass die Hoffnungen dieser Menschen auf ein Leben ohne Hunger und politische Unterdrückung in Russland ausgerichtet waren. Seine Darstellung wird ergänzt durch einen Bericht von Bischof Gert Hummel über das weitere Schicksal und die heutige Situation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tiflis, wobei die Fotografien von Jürgen Haigis aktuelle Einblicke in das Gemeindeleben der evangelischen Christen in Georgien ermöglichen. (R)
 
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Museen in Baden-Württemberg
Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg und Museumsverband Baden-Württemberg e.V. (Hrsg.)
5., neu bearbeitete Auflage. Bearbeitet von Dina Sonntag.
484 Seiten mit rund 450 meist farbigen Abbildungen, kartoniert, Euro 19,90.
ISBN 3-8062-1888-9. Theiss Verlag, Stuttgart.
 

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Die Museumslandschaft in Baden-Württemberg ist außerordentlich reichhaltig und vielgestaltig. Über 1200 Museen unterschiedlichster Art und Größe laden zum Besuch ein. Sie präsentieren ein weites Spektrum von Sammlungen zu alter und neuer Kunst, zu Lebenswelten in Vergangenheit und Gegenwart und nicht zuletzt zu Technik und Natur. Um sich in dieser Vielfalt orientieren zu können, erscheint das Handbuch, überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht, in der fünften Auflage.
Von der Staatsgalerie in Stuttgart bis zur Zunftstube der Maler- und Lackiererinnung Murgtal in Gernsbach: Das Handbuch erfasst neben den durch ihre Sammlungen berühmten, großen staatlichen und städtischen Museen auch die vielen kleineren, oft genug aus privatem Engagement hervorgegangenen Einrichtungen. Gerade hier gibt es nicht selten wenig bekannte, dennoch sehenswerte Kostbarkeiten und Kuriositäten in den Sammlungen zu entdecken, gerade hier wird ein lebendiges Bild der Städte und Regionen in Baden-Württemberg vermittelt.
Für eine leichte Handhabung und zielsichere Nutzung ist der Museumsführer wieder ortsalphabetisch gegliedert: von A wie Aalen bis Z wie Zwiefalten. Ein Informationsblock zu jeder Einrichtung listet die für den Besucher relevanten Angaben auf: Adresse, Öffnungszeiten, Telefon und Fax, E-Mail und Internet, Hinweise auf Sammlungsführer und Museumsshops, auf behindertengerechte Einrichtungen oder hauseigene Parkplätze. Kompetent und verständlich formulierte Beschreibungen der Museumsbestände und Sammlungsschwerpunkte werden von rund 450 Farbabbildungen illustriert.
Gezieltes Suchen und rasches Auffinden erleichtert ein aufschlüsselnder Anhang, der neben einem Museumsverzeichnis auch ein Schlagwort- und Namenregister umfasst. Als Wegweiser zu den Museen findet sich darüber hinaus ein mehrfarbiger, die Kreise Baden-Württembergs verzeichnender Kartenteil in der Umschlagklappe. (R)
 
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