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Geneigter Leser
die baden-württembergischen Heimatverbände und Institutionen,
die sich zum Gesprächs- und Informationskreis FORUM VOLKSKULTUR
zusammengeschlossen haben, forderten auf ihrer Tagung anlässlich
der baden-württembergischen Heimattage in Rottweil im September,
die Beibehaltung des Heimat- und Sachunterrichts als eigenständiges
Studien- und Prüfungsfach in der Ausbildung von Grundschullehrerinnen
und -lehrern.
Die Landesregierung plant die Novellierung der Prüfungsordnung
für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Künftig soll
der Heimat- und Sachunterricht nicht mehr interdisziplinär, sondern
nur noch im Rahmen eines reinen Fach-studiums abgehandelt werden.
Ziel dieser Neuregelung ist es, den Einsatz von Grundschullehrern
an den Hauptschulen zu erleichtern. Auf Kosten der pädagogischen
Qualität der Grundschulen soll damit der Lehrkräftemangel
an den Hauptschulen verringert werden. Die daraus resultierenden Veränderungen
vertreiben das Thema „Heimat“ fast gänzlich aus den
pädagogischen Hochschulen und drängen es in den Grundschulen
an den Rand der Aufmerksamkeit.
Die Landesregierung hat auf eine große Anfrage der CDU-Fraktion
am 13.11.95 eindeutig erklärt: „Die Landesregierung teilt
die Meinung, dass Brauchtum und Traditionspflege wesentliche Voraussetzungen
dafür sind, die Identifikation der Menschen mit ihrer jeweiligen
regionalen Heimat und insbesondere auch mit dem Land Baden-Württemberg
zu entwickeln und zu stärken“. „Das Forum Volkskultur
will Ministerpräsident Teufel nun beim Wort nehmen“, so
die Sprecher des „Forums Volkskultur“ mitteilten.
Die im Heimat- und Sachkundeunterricht erworbenen Kenntnisse
sollen es den Kindern ermöglichen, sich für ihre Umwelt
und die Entwicklung des Landes verantwortlich zu fühlen und am
Gestaltungsprozess der Gesellschaft teilzunehmen. Wer heimatbezogene
Themen und Projekte in der Grundschule anbieten soll, muss damit in
der Ausbildung vertraut gemacht werden. Wie sollen Lehrkräfte
die Heimat der Kinder zum Unterrichtsthema machen, wenn in ihrem Studium
das Thema Heimat überhaupt nicht behandelt wird?
Der Schwäbische Heimatbund hat bereits in seiner Mitgliederversammlung
am 24. Mai 2003 in Weingarten eine Resolution in dieser Sache beschlossen,
der sich die Heimatverbände Baden-Württembergs inhaltlich
anschließen.
Am Gesprächskreis „Forum Volkskultur“ beteiligen
sich momentan 18 Verbände mit rund 330.000 Mitgliedern.
Herzlichst
Ihr
Wulf Wager
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