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Privatinitiativen für die Kulturlandschaft ausgezeichnet
Der Schwäbische Heimatbund und der Sparkassenverband
Baden-Württemberg zeichnen sieben Privatpersonen oder Gruppen
für außergewöhnliches Engagement zugunsten der vielfältigen
Kulturlandschaft in Württemberg aus. Zum zweiten Mal würdigt
ein Sonderpreis auch die Erhaltung von Kleindenkmälern.
„Mit dem Kulturlandschaftspreis wollen wir diejenigen ehren,
die auf traditionelle Weise Landwirtschaft betreiben oder die durch
Menschenhand geschaffene Landschaft pflegen, wenn sich die Bewirtschaftung
in der althergebrachten Form nicht mehr lohnt“, sagte Martin
Blümcke, Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. 46
Privatpersonen und Initiativen hatten sich um den Preis beworben.
„Die Jury legt Wert darauf, dass die Pflege der Landschaft nicht
Selbstzweck bleibt, sondern im Zusammenhang mit der traditionellen
Bewirtschaftung gesehen wird“, betonte Heinrich Haasis, Jurymitglied
und Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg.
Das Preisgeld von insgesamt 21.000 Mark wird von der Sparkassen-Stiftung
Umweltschutz zur Verfügung gestellt und auf sieben Preisträger
aufgeteilt. Der Sonderpreis Kleindenkmale ist zusätzlich mit
4.000 Mark dotiert. Der Vorsitzende der Jury, Reinhard Wolf, forderte
die nicht zum Zuge gekommenen Bewerber auf, es in den kommenden Jahren
noch einmal zu probieren: „Am Ende gab es sogar Stichwahlen
um die Preisvergabe, so eng lagen die einzelnen Bewerbungen beieinander.“
Beachtliches Engagement für Kleindenkmale
Mit 33 Bewerbungen aus ganz Württemberg war auch die Resonanz
auf den Sonderpreis für den Erhalt von Kleindenkmalen wieder
sehr groß. Die Beispiele der Preisträger zeigen, dass
auch die Initiative viel für den Erhalt der „Geschichtszeugen
am Wegesrand“ beitragen kann. Die Verleihung aller Preise
findet am 23. November 2001 in Heidenheim-Oggenhausen statt.
Die Preisträger des Kulturlandschaftspreises 2001 sind:
Bürger der Ortschaft Reicholzheim (Stadt Wertheim, Main-Tauber-Kreis)
für die Rodung alter Weinberge, den Wiederaufbau von Trockenmauern
und die Neunutzung mit einheimischen Obstbäumen.
Eberhard und Ilona Bauder aus Heubach (Ostalbkreis) für die
Beweidung einer Wacholderheide mit Kamerunschafen.
Jörg Geiger aus Schlat (Kreis Göppingen) für die
Erhaltung von Streuobstwiesen durch Obstankauf und Vermarktung als
Birnenschaumwein.
Während allerorten über die mangelnden Absatzmöglichkeiten
für Mostobst geklagt wird, hat Jörg Geiger erreicht, dass
sich die Pflege der alten Obstbäume und das Pflanzen neuer
Bäume für mehr als hundert Obstbaumbesitzer entlang des
Albtraufs bei Göppingen wieder lohnt. Geiger, Wirt des Gasthofs
Lamm in Schlat, kauft seit 1997 das Obst der Traditions-Sorte Champagner-Bratbirne
und zahlreiche andere Obstsorten auf und verfeinert ihren Saft nach
einem patentierten Verfahren zu einem Schaumwein, der seinesgleichen
sucht. Nicht zuletzt durch die gelungene Vermarktung und die Präsentation
des besonderen Getränks in Flaschen erfreuen sich die Produkte
von Jörg Geiger wachsender Beliebtheit und sichern so die traditionelle
Kulturlandschaft im Albvorland.
Schwäbischer Albverein, Ortsgruppe Oggenhausen/Staufen (Kreis
Heidenheim), für zahlreiche Aktivitäten zum Wohl der Kulturlandschaft.
Familie Roland W. Vollmer aus Bietigheim-Bissingen (Landkreis Ludwigsburg)
für die Bewirtschaftung und Erhaltung terrassierter Weinberge
in Steillagen.
Arbeitskreis Umwelt und Natur Winterlingen (Zollernalbkreis) für
die Vernetzung von Biotopen und die Pflege von Heidelandschaften.
Schwäbischer Albverein, Ortsgruppe Herrlingen (Gemeinde Blaustein,
Alb-Donau-Kreis), für die Entbuschung, Pflege und Beweidung
von Wacholderheiden.
Die Preisträger des Sonderpreises „Kleindenkmale“
sind in diesem Jahr:
Winfried Schweikart aus Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg)
für die Erfassung historischer Grenzsteine.
Schwäbischer Albverein, Ortsgruppe Gerstetten, für die
Sicherung eines historischen Bierkellers als Winterquartier für
Fledermäuse.
Andreas Saupp aus Hayingen (Kreis Reutlingen) für die Pflege
und Restaurierung von Feldkreuzen, Bildstöcken und anderen
Kleindenkmalen.
Stefan Leuthold aus Bodnegg (Kreis Ravensburg) für die Pflege
und Restaurierung von Feldkreuzen.
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