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Berichte/Pressespiegel
Engagement für Kulturlandschaft wird belohnt
Warum kündigte Ursula Winkler?
Denkmalschutzpreis zum 25. Mal ausgelobt
Volkslieder auf alten Platten
Volkstanzwoche Überlingen 2001/2002
Engagement für Kulturlandschaft wird belohnt
Der Schwäbische Heimatbund, die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg
und die Sparkassenstiftung Umweltschutz rufen auch in diesem Jahr
wieder zur Teilnahme am Wettbewerb um den Kulturlandschaftspreis auf.
Ausgezeichnet wird herausragendes privates Engagement für die
Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung von Kulturlandschaften. Bewerben
können sich Einzelpersonen, Vereine und Gruppen, die sich für
eine nachhaltige und traditionsbewusste Nutzung der von Menschenhand
geschaffenen Landschaft einsetzen und damit deren unverwechselbaren
Charakter erhalten.
Zusätzlich wird zum dritten Mal ein Sonderpreis für die
Erhaltung von Kleindenkmalen vergeben. Kleindenkmale sind zum Beispiel
Gedenksteine, steinerne Ruhebänke, Trockenmauern, Feld- und Wegekreuze
sowie Wegweiser, Unterstände und viele andere mehr. Sie sind
besondere Zeugen früherer Denk- und Lebensweisen und durch Bauarbeiten
oder Unachtsamkeit stark gefährdet.
Das Preisgeld von insgesamt 12.500 Euro wird von der Sparkassen-Stiftung
Umweltschutz zur Verfügung gestellt und kann aufgeteilt werden.
Die Bewerbungen für die Auszeichnungen müssen aus dem Verbandsgebiet
des Schwäbischen Heimatbundes, also den ehemaligen württembergischen
oder hohenzollerischen Landesteilen, und der angrenzenden Gebiete
kommen. Mit dem Kulturlandschaftspreis wollen der Schwäbische
Heimatbund und die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg
zum Erhalt der vielfältigen Landschaft in Württemberg und
ihrer wertvollen ökologischen Funktionen beitragen.
Kostenlose Informationsbroschüren mit den genauen Teilnahmebedingungen
und Beispielen sind beim Schwäbischen Heimatbund in Stuttgart
sowie bei allen Württembergischen Sparkassen erhältlich.
Bewerbungen mit Fotos können bis zum 31. Mai 2002 beim Schwäbischen
Heimatbund, Weberstr. 2, 70182 Stuttgart, Tel. 0711/23942-47, Fax:
0711/23942-44,
e-mail: metzger[at]schwaebischer-heimatbund.de
eingereicht werden.
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Warum kündigte Ursula Winkler?
Ursula Winkler hat die Nase voll. Nach neuneinhalb Jahren verlässt
die Leiterin des Bauernhaus-Museums in Wolfegg den Landkreis und geht
nach Kempten. Dort wird sie die Leitung aller (sechs) städtischen
Museen übernehmen. Die SZ sprach gestern mit der 39-Jährigen
über die Beweggründe für ihren Wechsel.
"Wir erweitern das Areal um sieben Hektar - damit verdreifacht
sich die Fläche - und bekommen kein zusätzliches Personal.
Wenn man es mit gesundem Menschenverstand betrachtet, ist das ein
Unding". Ursula Winkler wäre gerne im Bauernhaus-Museum
geblieben. Aber der ewige Kampf um Geld, die ständigen Nörgeleien
einiger Kreistagspolitiker über nachträglich zu bewilligende
Mittel haben die Leutkircherin offenbar zermürbt. Und auch die
schwierigen Besitzverhältnisse - Grundstücke und Gebäude
gehören dem Landkreis, das wertvolle Inventar der "Fördergemeinschaft
zur Erhaltung des ländlichen Kulturgutes" - hätten
die Arbeit nicht gerade erleichtert. Eine misstrauische Stimmung habe
zuletzt zwischen dem Landkreis auf der einen und der Fördergemeinschaft
auf der anderen Seite geherrscht. "Da steht die Museumsverwaltung
voll dazwischen. Die Praxis leidet unter der Atmosphäre und dem
ungeheuren Spardruck." Es seien vom Landkreis meist nur denkmaltechnische
Maßnahmen bezahlt worden, die vom Land bezuschusst wurden. Ursula
Winkler nennt ein krasses Beispiel für die Auswirkungen einer
solchen Politik: Der Hof Häusing samt Remise sei für insgesamt
1,5 Millionen Euro gekauft, eingelagert und wieder aufgebaut worden.
Trotz dieser gigantischen Investition ist das Gebäude der Öffentlichkeit
nicht zugänglich. Warum? Weil der Landkreis die 15 000 Euro nicht
aufbringen wolle oder könne, um Beleuchtung und Abschrankung
zu finanzieren. "Ich habe immer um Finanzmittel gekämpft,
früher allerdings erfolgreich, und jetzt ohne Glück",
sagt Ursula Winkler. Früher das war zu Zeiten von Landrat Dr.
Guntram Blaser, der selbst auch Mitglied in der Fördergemeinschaft
ist. Und der jetzige Landrat Kurt Widmaier? "Ich will nicht sagen,
dass er das Museum nicht will. Aber er sieht nicht, dass wir zu wenig
Geld haben." Dennoch sei sie stolz darauf, mit ihrem "schmalen
Budget sehr erfolgreich gearbeitet" zu haben. Als sie die Leitung
1990 übernahm, dümpelten die Besucherzahlen bei 25 000 im
Jahr vor sich hin, im vergangenen Jahr waren's 40 000. Obschon die
Museumswissenschaftlerin davon überzeugt ist, dass bei einem
entsprechenden Veranstaltungsprogramm 100 000 Menschen im Jahr nach
Wolfegg kommen könnten. Aber für ein solches Programm fehle
das Geld. Ebenso sei die Stelle der Museumspädagogin seit drei
Jahren vakant. "Es reicht nicht, hin und wieder einen Bastelnachmittag
für Kinder zu veranstalten. Wir haben schließlich auch
einen Bildungsauftrag." Ursula Winkler hofft, dass nach ihrem
Weggang nicht nur ihre Stelle, sondern auch die des Museumspädagogen
wieder besetzt wird. Und dass sich der Landkreis mit der Fördergemeinschaft
über die Zukunft einigt. Ideal wäre ihrer Meinung nach ferner
ein festes Budget fürs Museum, wie es die CDU-Fraktion im Kreistag
ihres Wissens nach auch befürwortet. "Das wäre eine
gute Lösung, aber sie wird seit zwei Jahren vertagt ..."
Aus: Schwäbische Zeitung vom 02.03.02
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Aus: Stuttgarter Zeitung vom 27.02.02
Denkmalschutzpreis zum 25. Mal ausgelobt
Vor 25 Jahren verlieh der Schwäbische Heimatbund mit dem Peter-Haag-Preis
zum ersten Mal eine Auszeichnung für besonderes Engagement zugunsten
von Baudenkmälern. Inzwischen heißt der Preis Denkmalschutzpreis
der Württemberger Hypo, des Schwäbischen Heimatbundes, des
Landesvereins Badische Heimat und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg
und wird an private Bauherren in Baden-Württemberg vergeben.
Wer sein Baudenkmal in den vergangenen drei Jahren erneuert, saniert,
renoviert und damit denkmalwürdig erhalten hat, kann sich auch
in diesem Jahr wieder um einen der fünf mit je 5.000 Euro dotierten
Auszeichnungen bewerben. Prämiert werden Gebäude, die innen
und außen in ihrem historisch gewachsenen Erscheinungsbild so
weit wie möglich bewahrt wurden. Neben dem Geldpreis erhalten
die Preisträger, ihre Architekten und Restauratoren Urkunden
und eine Bronzeplakette zum Anbringen am Gebäude. Über die
Vergabe entscheidet eine Jury. Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen
ist der 15. Mai 2002. Weitere Informationen sowie die Ausschreibungsbroschüre
sind kostenlos erhältlich beim Schwäbischen Heimatbund e.V.,
Weberstr. 2, 70182 Stuttgart, Tel. 0711/23942-47, Fax: 0711/23942-44,
E-mail: metzger[at]schwaebischer-heimatbund.de.
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Volkslieder auf alten Platten
Musiktagung in Eglofs - Vom Grammophon zur Software
Kräftig tönt es aus dem Schalltrichter des alten Grammophons.
Die Zuhörer fühlen sich in die tollen Zwanziger versetzt
beim Abschlussabend der Musiktagung in Eglofs. Volksmusikpfleger und
Musikwissenschaftler aus Österreich, Italien, der Schweiz und
Deutschland haben sich drei Tage lang mit der frühen Tonaufzeichnung
auf Schellackplatten befasst. Koordinator und Gastgeber war Wolfram
Benz vom Allgäu-Schwäbischen Musikarchiv in Eglofs.
Der Konrektor der Eglofser Grund- und Hauptschule hat 11 000 Instrumentalmusiktitel
und über 20 000 Lieder in seinem Archiv ver-zeichnet. Dieses
Musikarchiv wird gerade in ein Museum umgewandelt, wofür es Fördergelder
von der EU gibt. Anlass genug, die internationale Tagung im kleinen
Eglofs zu veranstalten.
Die Teilnehmer berieten sich über die Möglichkeiten, die
Kultur der Schellackplatte zu sichern. Diese Art der Tonaufzeichnung
in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde nicht nur
fürs Kunstlied und für Unterhaltungsmusik, sondern auch
für Volkslied und Volksmusik verwendet. Gerade junge Musiker
sollen durch die Tonaufzeichnungen an diese Musik herangeführt
werden. Was bisher teilweise nur von Noten bekannt war, kann jetzt
gehört werden. Deshalb war die technische Seite ebenfalls ein
wichtiger Punkt. Um die Musik der Schellackplatten zu erhalten, muss
sie auf moderne Tonträger übertragen werden.
Die Pflege der Platten, die entsprechenden Abspielgeräte und
Nadeln waren Gegenstand der Erörterungen. Und natürlich
die Qualität der Übertragung. Wolfram Benz hat für
diese Arbeit eine leistungsfähige Software angeschafft und sein
Freund Dr. Walter Gesierich aus Wangen leistete die technische Arbeit.
So entstanden in wenigen Wochen gute Aufnahmen, die am Abschlussabend
aufgelegt wurden. Franz-Josef Schramm, Volksmusikpfleger aus Franken,
zeigte anhand dieser Beispiele dem Publikum einige Tänze wie
Ländler und Rheinländer.
Ernst Weber, ein Musikspezialist aus Wien, führte in die Welt
des Wiener Liedes ein. Sie ist alpenländisch inspiriert und doch
eine ganz eigene, städtische Art der Volksmusik. Beispiele waren
Lieder und Tänze, die eher zum Zuhören gedacht waren, gespielt
auf den wienerischen Erfindungen Knopfharmonika und Schrammelgitarre
mit Basssaiten.
Sabine Becker, Tanzlehrerin aus Wangen, in Kooperation mit K.U. Koelber
aus Kempten, zeigte dazu Tanzbeispiele aus der eher internationalen
Musik der Zwanziger und Dreißiger Jahre mit One-Step, Foxtrott,
Rumba, Tango u.a. bis zum Boogie-Woogie. Wieder wurde gerne mitgetanzt.
Und was wären Schellackplatten ohne Grammophone? Eines der ausgestellten
Geräte stammt aus der längst abgebrannten Schletteralm auf
der Adelegg bei Isny: ein Grammophon für Gastwirtschaften mit
Einwurf für l0-Pfennig-Stücke aus der Zeit nach 1912. Auch
einen "Walkman" kannte man schon: das Mikiphon von 1926,
sehr klein, zusammenklappbar und mit Kurbelbetrieb.
Barbara Rau
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Volkstanzwoche Überlingen 2001/2002
Es war am 31. Dezember 2001, als die Volkstanzwoche in Überlingen
begann. Wahrscheinlich freuten sich alle auf die bekannten Gesichter,
die sie dort treffen würden.
Ca. 18 Uhr. Nachdem fast alle angereist waren, gab es ein Buffet,
denn es war Silvester. Anschließend folgten der Begrüßungsabend
und die Silvesterfeier.
Referent Alan Davies in Aktion |
An den anderen Tagen verlief das Programm ungefähr so:
Wie immer begann das Frühstück um 8 Uhr. Am Vormittag
waren Tanzen, die Tagesbesprechung und Singen angesagt. Danach gab
es Mittagessen. Nach einer kurzen Mittagspause folgten die Arbeitsgruppen,
Kaffeepause, gemeinsames Tanzen. Anschließend nahmen wir das
Abendessen ein. Das Abendprogramm war sehr unterschiedlich, denn
es waren verschiedene Vorträge vorgesehen.
Den Anfang machte unser Auslandsreferent Alan Davies. In einem sehr
anschaulichen Vortrag, in den er uns mit einbezog, stellte er die
Entwicklung der Englischen Tänze dar.
Am zweiten Abend wurde es beim Vortrag von Andreas Widmer, der auch
"s Hänsele" genannt wird, "gefährlich",
denn es ging dabei um den Überlinger Schwerttanz.
Zur Veranschaulichung zeigte er uns noch einen Film, der die Zeremonie
des Schwerttanzes vor ca. 40 Jahren zeigte, die bis heute beibehalten
wurde.
Der dritte Abend stellte einen weiteren sehr interessanten Höhepunkt
der Volkstanzwoche dar, denn es war ein Vortrag von Jürgen
Hohl, der ein hervorragender Kenner der oberschwäbischen Trachtenszene
ist. Anhand von Dias erklärte er die Geschichte der Nachtwäsche,
die sich bis zur modernen Mode entwickelte.
Nach diesen Vorträgen begann in der Turnhalle der Kehraus.
Dieser wurde von den verschiedenen Tanzleitern ausgeführt und
hatte verschiedene Schwerpunkte: Englisch, Schwarzwald, Schwäbisch,
Alpenländisch.
Wer danach noch nicht genug vom Tanzen hatte oder sehr durstig geworden
war, konnte noch in die "Haifischbar" gehen. Diese war
ein Raum mit gedämpftem Licht und mit einer kleinen Bar, Tischen,
Bänken sowie einer kleinen Tanzfläche. Unsere Musikanten
waren natürlich auch dabei und spielten ihre Finger wund.
Übrigens waren in der Mittagspause nicht alle faul, denn man
konnte, wenn man wollte, in das Schwimmbad springen, zum Stretching
zu Irene gehen oder beim Tanzen intensiv seine Beine schwingen.
Bei den anschließenden Arbeitsgruppen hatte man die Auswahl
zwischen Floristik, Handarbeiten oder Englischen Tänzen.
Am Donnerstag wurde der Tagesrhythmus unterbrochen, denn wir durften
bei einem Maskenschnitzer in Owingen die Entwicklung von Masken
kennen lernen.
Am letzten Abend, unserem Abschlussabend, gab es noch einmal einen
ganz besonderen Glanzpunkt. Vor dem umfangreichen Programm konnten
wir wie an Silvester ein großes Buffet genießen. Das
Programm hatte viele verschiedene Programmpunkte aufzuweisen. Einige
möchte ich nennen: Hildegard Welle hatte mit uns Kindern einige
Kindertänze, z.B. die Madeleine, einstudiert. Erika Lochbühler
hatte ebenfalls mit uns Kindern einen Indianertanz eingeprobt. Ein
weiterer Beitrag war ein ulkiges Hosenlied und eine elegant getanzte
Allemande.
Natürlich sangen wir auch alle gemeinsam mit unserer Singleiterin
Tina Nitsche einige flotte Lieder. Nach dem Programm konnte man
Tanzen.
Am Sonntag, Dreikönigstag, war am Vormittag eine Trachtenvorstellung.
Danach konnte, wer Lust und Laune hatte, in die Kirche gehen. Um
Punkt 12 Uhr begann in ganz Überlingen das Karbatschenschnellen.
Erfroren und hungrig kam man dann wieder in die Juhe zurück.
Dort stand das Mittagessen schon bereit. Nach dem Schlusskreis folgte
dann die Abreise, die manche mit wehem Herzen antraten.
Ich war die Woche über bei der Kinderbetreuung, wo wir getanzt,
gesungen, gespielt, gelacht, gebastelt, getobt, geschrien, gemalt,
gestritten, uns wieder vertragen und gescherzt hatten.
Ich möchte mich noch einmal bei allen Referenten und Organisatoren
bedanken und ein großes Lob aussprechen. Diese waren:
Bernhard Danner (Gesamtleitung Tanzleitung),
Martin Althauser (Organisation),
Irene Danner (Organisation, Stretching),
Alan Davies (Gastreferent aus GB),
Angelika Ketterer (Floristik, Tanzleitung),
Hildegard Welle (Handarbeiten, Tanzleitung),
Tina Nitsche (Singleitung),
Marlis Armbruster (Musikantin),
Christoph Greis (Musikant),
Robert Graf (Musikant),
Erika Lochbühler (Kinderbetreuung).
Ich freue mich schon auf die nächste Volkstanzwoche in Überlingen.
Susanne Frank (13 Jahre)
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