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Pressespiegel
Stefan Mross
Gesangvereine
Vertriebene
Landes-Heimatpfleger gefordert
Die Tricks von Mross
Dass Stefan Mross (25), Partner der Volksmusik-Sängerin Stefanie
Hertel, Probleme mit seinem Trompetenspiel hat, ist bekannt. Nun
wurde bekannt, dass das schon lange bekannt ist - zumindest beim
ARD-"Musikantenstadl". Im Magazin "Focus" sagte
Helge Rösinger vom Bayerischen Rundfunk: "Uns ist seit
längerem bekannt, dass Stefan Mross Defizite im Trompetenspielen
hat. Aber in unserer Branche wird viel herumgetrickst. Da gibt es
noch ganz andere als Herrn Mross." Noch vergangene Woche hatte
"Musikantenstadl"-Moderator Karl Moik (62) dem heftig
kritisierten Trompeter den Rücken gestärkt.
Aus: Stuttgarter Nachrichten vom 19.03.01
Stefan Mross, der Volksmusik-Star, wird vom Anwalt seines Gegners
im "Trompeterkrieg" der arglistigen Täuschung des
Publikums beschuldigt. "Der Beklagte ist generell nicht fähig,
eine hochwertige CD mit seiner eigenen Trompetenstimme zu bespielen",
teilte der Anwalt des belgischen Studio-Trompeters Alexandre Malempre
in Münster mit. Anwalt Bernd Dietrich bezog sich dabei auf
ein im Rechtsstreit zwischen Mross und Malempre eingeholtes Gutachten
der Musikhochschule Detmold, wo beide vorgespielt hatten. Das Gutachten
habe belegt, dass die Hauptstimme in sechs umstrittenen Musikstücken
zum größten Teil nicht von Mross selbst, sondern von
Malempre stamme. Die Anwälte des beklagten Trompeterstars zweifeln
das Gutachten des Musikwissenschaftlers allerdings an.
Aus: Stuttgarter Zeitung vom 15.03.01
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Den Sangesbrüdern ist das Mittelalter
verloren gegangen
Rund 20 Prozent der Chöre in Baden-Württemberg müssen
um ihre Existenz fürchten - Unterlassene Jugendarbeit rächt
sich
"Sind wir denn überhaupt noch sangesfähig?"
Solche oder ähnliche brisante Fragen tauchen immer häufiger
auf, wenn Chöre im Land sich Gedanken über ihre Zukunft
machen.
Gestellt hatte die etwas ketzerische Frage ein Mitglied des Liederkranzes
der kleinen Gemeinde Moos am Bodensee - und fand sein Zitat am nächsten
Tag als Überschrift in der Lokalpresse wieder. Dass sich die
Begeisterung über solch eine Negativwerbung in engen Grenzen
hält, ist verständlich, zumal das Chormitglied auch noch
angemerkt hatte, dass der Altersdurchschnitt der Mooser Sängerknaben
inzwischen "schon bedenkliche Formen" annehme. In Moos
hört man das nicht gern. Und manch einer verschließt
immer noch die Augen vor dem existenzbedrohenden Problem. Es sei
doch alles gar nicht so schlimm, sagt Dirigent Reinhold Köpfler
heute.
Den genauen Altersdurchschnitt mag er zwar nicht nennen, aber der
jüngste Sänger des 24-köpfigen Liederkreis-Ensembles
sei 22 Jahre - also kein Grund zur Aufregung. Auf Nachfragen muss
er dann allerdings einräumen, dass besonders in den mittleren
Jahrgängen eine ziemlich große Lücke klafft.
Monika Brocks, die Geschäftsführerin des Schwäbischen
Sängerbundes, kennt das Problem - nicht nur aus Moos. Insgesamt
sei die Stimmung unter den Sängerinnen und Sängern im
Land gar nicht einmal schlecht. Zwar sei es ein generelles Phänomen,
dass die 35- bis 50-Jährigen vergleichsweise wenig Lust verspüren,
in einem Chor mitzumachen. Der Schwäbische Sängerbund
zähle aber immerhin 80 000, das badische Pendant 79 000 Mitglieder,
und die Sangeslust sei ungebrochen. Man fördere dies von Verbandsseite
aus mit einer Fülle von Seminaren und Fortbildungskursen.
Ein großer Teil der mehr als 3200 Gesangvereine in Baden-Württemberg
mache von diesen Angeboten der beiden Dachorganisationen Gebrauch.
Nicht gering sei leider aber die Zahl derjenigen, die es verpasst
haben, sich den wandelnden Interessen der Menschen anzupassen. "Besonders
traditionelle Chöre, die es ablehnen, sich auch in Richtung
gemischte Gruppen zu öffnen, haben heute gewaltige Schwierigkeiten",
so weiß Monika Brocks zu berichten. Auch räche es sich,
wenn man die Jugendarbeit vernachlässige oder sich modernem
Liedgut verschließe: "Es gibt zahlreiche Chöre,
die weigern sich beispielsweise immer noch beharrlich, englische
Lieder zu singen." Da sei es doch verständlich, wenn gerade
junge Menschen keine Lust verspürten, sich solch traditionellen
Chören anzuschließen. Brocks: "Die gründen
dann lieber einen eigenen Chor und singen das, was ihnen gefällt."
Die Traditionalisten hat die Geschäftsführerin vor allem
auf dem Land ausgemacht. In Oberschwaben gebe es viele Chöre,
die einfach weitermachen wollten wie früher - selbst auf die
Gefahr hin, schon bald nicht mehr über ausreichend Sänger
zu verfügen. "20 Prozent der Chöre im Land müssen
um ihre Existenz fürchten", so lautet die Prognose von
Monika Brocks. Letztlich seien diese Gruppen aber selbst für
ihr Scheitern verantwortlich: "Mehr als Hilfe anbieten können
wir nicht."
In Moos hatte der Kritiker übrigens angeregt, über einen
gemischten Chor nachzudenken. Auf viel Zustimmung stieß er
nicht. Dort will man jetzt erst einmal Neubürger ansprechen
- die männlichen natürlich.
Aus: Stuttgarter Zeitung vom 26.03.01
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Zufrieden mit der Regierung
Vertriebene loben "ausgezeichnete Zusammenarbeit"
Die Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg sind mit der Vertriebenen-Politik
der Landesregierung zufrieden. Der Landesvorsitzende Arnold Tölg
lobte die "ausgezeichnete Zusammenarbeit" mit der bisherigen
CDU/FDP-Landesregierung. Wichtige Ziele seien erreicht worden.
Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) habe zugesagt, dass es
auch in der künftigen Regierung einen Landesbeauftragten für
Vertriebene geben solle, der mit am Kabinettstisch sitze. Zurzeit
werde die Kulturarbeit der Vertriebenen mit insgesamt 8,5 Millionen
Mark jährlich vom Land unterstützt.
Seit dem Kosovo-Krieg 1999 sei das Interesse der Medien, über
Flucht und Vertreibung zu berichten, deutlich gestiegen, sagte Tölg.
In Zukunft müsse vor allem der Schüleraustausch mit den
Ländern Osteuropas intensiviert werden, forderte der Landesvorsitzende.
"Die Polen kennen die Geschichte der Vertriebenen meist sehr
gut, die Deutschen dagegen sehr wenig."
Im Südwesten leben derzeit rund eine halbe Million Vertriebene.
Baden-Württemberg sei das erste Bundesland, das die Geschichte
der Flüchtlinge als festen Bestandteil verpflichtend mit in
seine Lehrpläne aufgenommen habe. Schließlich habe die
Kultur der deutschen Ost- und Siedlungsgebiete immer eine besondere
Rolle in der deutschen Geschichte gespielt. "Allein aus Schlesien
gibt es zwölf Nobelpreisträger."
Die Vertriebenen sprachen sich gegen die Pläne aus, das Siebenbürger
Museum in Gundelsheim (Kreis Heilbronn) aufzulösen und mit
dem Donau-Schwäbischen Zentralmuseum in Ulm zusammenzulegen.
"Die Erhaltung des Museums ist ein wichtiger Teil unserer Kulturarbeit",
sagte Tölg.
Aus: Stuttgarter Zeitung vom 03.04.01
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Heimatverbände fordern Landes-Heimatpfleger
Die 19 Heimatverbände und -institutionen, die sich zum Gesprächs-
und Informationskreis FORUM VOLKSKULTUR zusammengeschlossen haben,
fordern von der baden-württembergischen Landesregierung die
Neuschaffung der Stelle eines Landes-Heimatpflegers nach bayerischem
Vorbild.
Die Landesregierung hat auf eine große Anfrage der CDU-Fraktion
am 13.11.95 eindeutig erklärt: "Die Landesregierung teilt
die Meinung, dass Brauchtum und Traditionspflege wesentliche Voraussetzungen
dafür sind, die Identifikation der Menschen mit ihrer jeweiligen
regionalen Heimat und insbesondere auch mit dem Land Baden-Württemberg
zu entwickeln und zu stärken". "Das FORUM VOLKSKULTUR
will Ministerpräsident Teufel nun in die Pflicht nehmen",
wie die Sprecher des Forums mitteilten.
"Dem Bereich Heimatpflege stehen, inklusive der Ausstattung
der jährlich stattfindenden Heimattage, gerade mal 1 Million
DM zur Verfügung. Gemessen an den 10 Millionen, die der Laienmusik
oder 167 Millionen, die dem Sport zur Verfügung stehen, ist
das ein Nasenwasser", so das Sprechergremium, das sich aus
Wulf Wager (Heimatzunft Baden-Württemberg), Gottfried Rohrer
(Bund Heimat- und Volksleben), Reinhold Frank (AG der Sing-, Tanz-
und Spielkreise) und Siegfried Mager (Trachtengau Schwarzwald) zusammensetzt.
Mit der Einsetzung eines Landes-Heimatpflegers soll die Koordination
von landesweiten verbands- und institutionsübergreifenden Aktivitäten
und Nutzung von Synergieeffekten fachlicher Art bei den Verbänden
forciert werden.
Aktionen wie "Mundart in der Schule" oder "Aufspiela
beim Wirt" sollen vom Landes-Heimatpfleger entwickelt und unter
Einbeziehung möglichst vieler Verbände koordiniert werden.
Hinter der Forderung des FORUM VOLKSKULTUR steht der Wille regionale
Volkskultur, traditionelle Bräuche und den Heimatpflegegedanken
zu fördern, bekannt zu machen und in der Bevölkerung zu
festigen.
Das Forum Volkskultur umfasst bisher 19 Verbände, welche die
stattliche Zahl von 330.000 Mitgliedern vertritt. Das Forum Volkskultur
ist jederzeit für weitere Verbände des Heimatpflegebereichs
offen.
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