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Freilichtmuseen starten neue Saison
Baden-Württembergs Freilichtmuseen starten in die neue Saison
Für die sieben baden-württembergischen Freilichtmuseen
beginnt die neue Museumssaison. Auch in diesem Jahr bieten die 7
baden-württembergischen Museen ihren Besucherinnen und Besuchern
wieder besondere Attraktionen und Neuerungen. Neben den Museumsfesten,
wie Mostfest, Fuhrmannstag, Backofen- oder Dampffest und Handwerkertagen
gibt es auch wieder vielfältige Kinderprogramme. Vor allem
aber locken die Museen mit ganz neuen Sonderausstellungen und präsentieren
"neue" Gebäude.
Im nördlichsten Museum der "7 im Süden", im
Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf, wird eine wiederaufgebaute
Ziegelhütte eröffnet. Höhepunkt im Jahresprogramm
ist dort aber auch das schon fast traditionelle Grünkernfest.
Das Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen zeigt die neue Ausstellung
"Vom Fernsprecher zum Internet" und verwöhnt seine
Besucher/innen beispielsweise mit Kartoffelgerichten am Tag "Rund
um die Kartoffel".
Das besucherstärkste Freilichtmuseum, das Schwarzwälder
Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach informiert in der Ausstellung
"Geburt-Hochzeit-Tod" über Brauchtum und Feste im
Lebenslauf und wirkt am deutschlandweiten "Mühlentag"
mit. Das Oberschwäbische Museumsdorf Kreisfreilichtmuseum Kürnbach
im Landkreis Biberach veranschaulicht den Besuchern unter dem Titel
"Von Abort bis Zuber" die Hygiene auf dem Lande. Außerdem
ist hier ein neu eingerichteter Kornspeicher zu besichtigen. Das
Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck bei Tuttlingen eröffnet das
Bauernhaus "Mariazell", ein komplett restauriertes Gebäude,
das vor drei Jahren im Museum abgebrannt war, und befasst sich in
seiner Jahresausstellung mit "Mord(s)Geschichten" von
Gaunern, Bettlern, Ehebrechern und anderen Bösewichten auf
dem Lande. Das jüngste der Museen, das Freilichtmuseum Beuren
bei Esslingen, wird durch einen historischen Hühnerstall und
eine alte Obstmühle ergänzt und enthüllt in einem
Blick hinter die Kulissen den Weg "Vom Glomp zum Exponat".
Das am südlichsten gelegene Bauernhaus-Museum Wolfegg kann
gleich mit vier Sonderausstellungen aufwarten. Thema ist hier etwa
"Wo weder Sonne noch Mond hinscheint" das Tabu der Nachgeburtbestattung.
Neben den "Schäfertagen" gibt es wie in den anderen
sechs Museen noch zahlreiche weitere Veranstaltungen im neuen Jahresprogramm,
die die Besucher wieder wie in den Vorjahren in Scharen in die Museen
locken sollen.
Gemeinsamer Aktionstag der 7 im Süden
Deutlich verstärkt haben die baden-württembergischen
Freilichtmuseen in den letzten Jahren auch ihre Zusammenarbeit.
Erstmals findet deshalb in diesem Jahr am 5. August ein gemeinsamer
Aktionstag unter dem Motto "Wir zeigen Originale" in allen
sieben Museen statt. Hier können die Besucher/innen beispielsweise
"echte" Menschen erleben, die noch einen Bezug zu den
Gebäuden haben und Geschichten aus ihrem Leben erzählen,
oder sie bekommen "originelle Originale", also besonders
seltene oder auch seltsame Sammlungsgegenstände zu sehen.
Auch bei der Werbung machen die Museen zunehmend gemeinsame Sache.
So hat die Arbeitsgemeinschaft auch das gemeinsame Infofaltblatt
"Die 7 im Süden" aktualisiert und erstmals eine Broschüre
"Veranstaltungshöhepunkte 2001" aufgelegt. Neu ist
auch die gemeinsame Info-Service-Stelle aller sieben Freilichtmuseen
in Tuttlingen. Hier können Interessierte schnell die gewünschten
Informationen über die sieben Museen erhalten.
Die beliebten "7 im Süden", mit knapp 700 000 Gästen
in der Museumssaison 2000, werden auch in diesem Jahr wieder attraktive
und beliebte Ausflugsziele für alle sein, die auf Spurensuche
in die Vergangenheit die Arbeits- und Lebensweise ihrer Vorfahren
hautnah erleben wollen. In den über ganz Baden-Württemberg
verteilten Museumsdörfern finden stattliche Bauernhäuser
ebenso wie ärmliche Tagelöhnerhütten oder kleinbäuerliche
Anwesen, alte Wirtshäuser, Scheunen, Speicher, Werkstätten,
ländliche Technikbauten oder Schul- und Rathäuser, die
vor dem Abbruch gerettet und vor dem endgültigen Verschwinden
bewahrt werden konnten, eine neue Heimat. Hier wird die Geschichte
des Bauens, Zusammenlebens und Wirtschaftens im ländlichen
Raum in anschaulichen Zusammenhängen überliefert. Wissenschaft
und Forschung finden statt, aber auch jede Menge Leben. So können
Besuchern neben den originalgetreu wieder aufgebauten und im Stil
verschiedener Epochen eingerichteten Häusern auch die traditionelle
Haltung alter, vom Aussterben bedrohter Haustierrassen und den Anbau
alter Kulturpflanzen in Augenschein nehmen. Aber nicht nur Tiere
und Pflanzen beleben die Museumsdörfer. Geschichte wird lebendig
durch das Wiedererwecken regionaler Bräuche, traditionelle
Handwerksvorführungen und historische Feste. Zahlreiche Veranstaltungen,
Sonderausstellungen und Mitmachaktionen lassen einen Ausflug ins
Freilichtmuseum zu einem sinnlichen, lehrreichen und unvergesslichen
Erlebnis werden. Die vollständigen Veranstaltungsprogramme
mit genauen Terminangaben erhalten Sie beim Info-Service, Tel.:
07461-926-145 oder per E-Mail: ag.freilichtmuseen[at]gmx.de
oder bei den einzelnen Museen. (R)
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