heimatzunft | heimatpfleger


Josef Sulz

Ist uns das Eigene fremd geworden?

Zur Diskussion über Heimat, Identität und deutschsprachiges Lied


Karlsruhe 1988
 
Der Kultusminister des Landes Baden-Württemberg, Mayer-Vorfelder, eröffnete die 17. Bundesschulmusikwoche; sie stand unter dem Generalthema "Spielräume fürs Leben. Musikerziehung in einer gefährdeten Welt". Seine offizielle Ansprache beschloß der Minister mit einer Nachricht, die ihn sehr getroffen hatte: Eine Gymnasialklasse aus Baden-Württemberg hatte ihm von einem internationalen Meeting in England, an dem Jugendliche aus mehreren europäischen Nationen teilgenommen hatten, einen Brief geschrieben. Darin hatten die jungen Leute von einem Abschlußfest berichtet, bei dem jede Gruppe für ihr Land gleichsam als Visitenkarte oder nationales Erkennungszeichen zwei Lieder ihres Heimatlandes singen sollte. Die deutsche Schulklasse war in größte Verlegenheit geraten, weil sie nicht imstande war, auch nur ein deutsches Lied vorzutragen; zur Verwunderung aller übrigen sangen sie das israelische "Shalom" und ein Lied aus England. Und die Jugendlichen - sie fühlten sich blamiert - haben den Minister gebeten in seinem Land "etwas zu tun", dass wieder deutsche Lieder im Musikunterricht gesungen und gelernt werden. "Meine Damen und Herren", sagte dann der Minister zu den anwesenden Musiklehrern aus allen (west-)deutschen Bundesländern, "in Ihrem Unterricht stimmt etwas nicht. Wenn die Schweden, Dänen, Spanier und Italiener ihre Lieder singen, warum nicht auch die Deutschen?" Peinliche Betretenheit. In der darauffolgenden Ansprache nahm der Bundesvorsitzende des Verbandes deutscher Schulmusiker, Karl Heinrich Ehrenforth, u.a. auch darauf Bezug und flocht die m. E. nicht unbedeutende Bemerkung ein: "Jeder von uns braucht ein Stück Heimat ..."

Wenn Begriffe verblassen

Diese spontane Äußerung Ehrenforths ist ein Indiz dafür, dass man den Begriff Lied, Volkslied (hier deutsches Lied) - mit dem Topos Heimat verbindet. Zur Heimat gehört auch das Lied, das aus ihr stammt oder zumindest dort gepflegt wurde. Das Begriffpaar (Volks-) Lied - Heimat ist bis heute trotz Internationalisierung, Mediatisierung und Globalisierung anscheinend eine fest verankerte Konjunktion in unserem Bewusstsein. Aber was einer älteren Generation noch selbstverständlich war, kann der nachfolgenden vielleicht gleichgültig sein. Oder doch nicht? Sonst hätte doch die baden-württembergische Gymnasialklasse nicht so empfindlich reagiert.
 
Ob es sich nur um einen Einzelfall handelt? Sicher entging den Älteren unter uns nicht die Beobachtung, dass seit den sechziger Jahren Begriffe wie Heimat, Tradition, Volkslied, Volkskunst, Heimatdichtung, Heimatkunde usw. ferngerückt und daher verblaßt sind.
 
Der Grund hierfür könnte - generell gesehen - in einer damals aktuellen Fetischierung alles Neuen gelegen sein; blinder Fortschrittsglaube zieht fast automatisch eine Vernachlässigung, im weiteren ein Verächtlichmachen oder gar ein Verteufeln alles Althergebrachten, also der Traditionen, Sitten und Gebräuche, nach sich, zumal dann, wenn sie aus der Perspektive der vermeintlichen gesellschaftlichen Relevanz ihre Daseinsberechtigung nicht mehr erfüllen. Sitten, Gebräuche, Überlieferungen, Lieder, Tänze usw. sind Kulturgüter einer Landschaft, der Bevölkerung eines Landes, großflächig gesehen: einer Nation; man kann diese meist in langen Zeiträumen entwickelten Güter, aber auch die Denk- und Verhaltensweisen, die ein Volk geprägt haben, als "das Eigene" bezeichnen. Gibt man nun dieses Eigene auf oder läßt es zur inhaltsleeren, substanzlosen Hülle verkümmern, dann werden diejenigen, denen Traditionen etwas bedeuten, diesen Wertverlust bedauern - vor allem aber dann, wenn dafür kein adäquater Ersatz gefunden wurde.

Bartok, Kodaly: Die Wertschätzung des Eigenen

Bela Bartok - einmal um die Rolle der Volksmusik - als des "Eigenen" - befragt, antwortete: "Für uns Ungarn ist sie gewaltig groß. In den bei uns immer noch gespielten und gesungenen Tänzen und Liedern ist unser Volksbewußtsein lebendig. - Wir müssen sie erst völlig assimilieren, wenn wir zu einer Botschaft zu gelangen trachten. Kodaly formuliert das sehr gut: 'Ehe man international ist, muß man erst einmal national sein, und um Nation zu werden, muß man erst Volk sein'." Und gegenüber Bedenken wegen der Interpretation des Wortes "International" fuhr Bartok fort: "Wer ist denn international, wenn nicht derjenige, der sich so hoch erhoben hat, dass selbst die Gegensätze, wenn sie sich alle zugleich seinem Blick zeigen, ihm den Schlüssel zu ihrer verborgenen Verwandtschaft offenbaren." 2 Bartok will also auch "fremde Identitäten" ("Gegensätze") nicht ausgegrenzt, sondern sie gleichsam als "Internationales" unter einem Dach "verwandt" sehen; man kann daraus schließen, dass sich das sogenannte Internationale in der Kultur - wie Kodaly meinte - am Nationalen, vielleicht an mehreren nationalen (Einzelkulturen) profiliert, wie etwa im 20. Jh. Strawinsky dafür ein Beispiel darstellt. Um die ungarische (Kunst-)Musik im internationalen Musikleben verankern zu können, war für Bartok und Kodaly klar, dass man vom Eigenen ausgehen müsse, um zu einer "allgemeinen Botschaft" zu gelangen. Was die Volksmusik Ungarns als "Mutterboden" für die Kunstmusik im 20. Jh. hergab, das bezog - zeitversetzt- die Kunstmusik im deutsch-österreichischen Raum von Volkslied und Tanzmusik bereits im 18. Jh. Über die hohe Wertschätzung der Volksmusik ihrer Zeit bestand bei Haydn und Mozart, aber auch bei Beethoven, und im 19. Jh. besonders bei Brahms und Bruckner, kein Zweifel.
 
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Wenn man das Eigene überbewertet

Der Volkskundler Konrad Köstlin wirft seiner eigenen Wissenschaft vor, seit dem 19. Jh. hauptsächlich das eine Ziel verfolgt zu haben, "dem eigenen Volk (nur) das Eigene wieder nahe zu bringen - dem Volke verklärt und beschönigt wieder zu schenken, was des Volkes sein sollte"; denn die Wissenschaftsbezeichnung Volkskunde hatte "als eine Art kriegerische Parole fürs Eigene, als Erkennungswort derjenigen herzuhalten, "die dem Fremden den Boden abgraben wollten ..." 3 Das Fremde sei kein Thema der Volkskunde gewesen.
War man im 18. Jh. noch verhältnismäßig weltbürgerlich eingestellt (man denke an Johann Gottfried Herders Sammlung, Stimmen der Völker in Liedern, 1778), so schlug vor allem während der Befreiungskriege die Stimmung auf "statisch-national" um, und dies auf allen Ebenen bis zur Kunst hin. "Wir brauchen zur Wiedergeburt (des Deutschtums) keine fremden Geburtshelfer, nicht fremde Arznei, unsere eigenen Hausmittel genügen", äußerte 1817 "Turnvater Jahn", der sein ganzes Leben für "Deutsches Volkstum" kämpfte. 4
Wenn man das Eigene überbewertet, wird das Fremde zum Feindbild und als Bedrohung empfunden. Der Hinweis auf das 19. Jh. mit seinem Nationalismus und in der Musik auf Wagners Meistersinger ("Habt acht uns dräuen üble Streich', zerfällt erst deutsches Volk und Reich ...") mögen genügen. Nicht ohne Grund stand dieses Werk in der Beliebtheit beim Machthaber im Dritten Reich an oberster Stelle; dieser war ja auch bis zuletzt gern gesehener Gast im Hause Wahnfried. 5
Dass es auch feinere, mildere Formen der Selbsteinschätzung gibt, läßt uns Franz Grillparzer wissen; er anerkennt das "Volk der Dichter und der Denker" und dass es "in Sachsen und am Rhein" "Leute gibt, die mehr in Büchern lasen"; er stellt aber diesen in leisem Selbstbewußtsein - das "Volk der Tänzer und der Geiger" (Wildgans) gegenüber und läßt Graf Hornek im "Ottokar" sagen: "Da tritt der Österreicher hin vor jeden, denkt sich sein Teil und läßt die anderen reden." 6
Hier wird das Eigene nicht überbewertet, hier ist keine Angst vor "üblen Streich'" der anderen spürbar, hier ist der Fremde kein Feind, sondern wird in seiner Art respektiert - allerdings unter der Prämisse, auch nach seiner Eigenart leben zu wollen. Ob jeder Mensch "ein Stück Heimat" braucht, wie K.H. Ebenforth sagte, ist eine wirkliche Frage - besonders in unserer Zeit, in der die Urbanisierung wächst und Besitz (vor allem von Grund und Boden ) zum Luxus geworden ist. Aber was verstehen wir überhaupt unter Heimat? Ist Heimat an einen Ort oder eine Landschaft gebunden oder ist Heimat eine "intrinsische Qualität?" Oder ist Heimat nur ein bestimmtes Gefühl, vielleicht nur fiktiv an einen Ort gebunden? Und welcher Zusammenhang besteht zum Begriff Identität?
Wenn man nach Heimat fragt und etymologisch nachspürt, kommt man auf das althochdeutsche "heimuoti" (Suffix-uoti), was das Zuhause, die Wohnstätte für einen bestimmten Personenkreis (Familie) bedeutet. Der Begriff Heimat ist aber derart komplex, dass es fast hoffnungslos ist, eine nur annähernd klare Definition zu erwarten. Wenn man es dennoch tut, fällt auf, dass das Wort - es gibt dieses als genuinen Begriff übrigens nur im deutschen Sprachraum - erstens überwiegend emotional, zweitens überwiegend positiv besetzt und drittens mit der Vorstellung von Örtlichkeit verbunden ist.7 Allderdings wird der Begriff in der "Chefetage unserer Gesellschaft" (Künstler, Wissenschaftler, Schriftsteller) auch herber Kritik unterzogen: "Heimat ist eine Kinderkrankheit, die Erwachsene befällt" (Derschau), "der gefühlsduselige Ohrwürmerkitsch aus Anno dazumal" (Weckmann), "Heimat bedeutet für jeden etwas anderes" (Spohn), "der schönste Name für Zurückgebliebenheit" (Martin Walser), "Heimat ist ein gesellschaftlicher Begriff" (Rupp) usw. 8
Aber der weitaus größte Teil antwortete anläßlich einer Umfrage auf Aufforderung, den Begriff Heimat zu definieren, in etwa: Heimat ist, wo ich geboren und aufgewachsen bin, wo ich meine Kindheit verbracht und meine schönsten Erinnerungen habe. 9 Das genau ist die emotionale und höchst positiv besetzte Dimension, don der der Volkskundler Hermann Bausinger schreibt: "Heimat: das verändert die Stimmlage, das wechselt die Farbe, das putzt sich heraus, das schmiegt sich an, das verbirgt sich in Nischen - das entzieht sich raschem Zugriff. Wir versuchen Halt zu gewinnen, indem wir einen bestimmten Fluchtpunkt für unsere Perspektiven wählen, der allerdings seinerseits leicht irisiert: Heimat und Identität." 10 Diese beiden Begriffe weisen trotz verschiedener Perspektiven einen gewissen Zusammenhang auf. Identität sei - so Bausinger - auf den Einzelnen bezogen, der Zustand, in dem er seiner selbst gewiß ist, in dem er von den andern, von der Bezugsgruppe oder den Bezugsgruppen, voll akzeptiert ist. Im übertragenen Sinn habe er dann Heimat. Und wenn umgekehrt Heimat als "Ort tiefsten Vertrauens" gelte, dann sei Heimat nicht nur eine Basis für Identität, sondern gewissermaßen ihr Wesen.11 Wenngleich Bausinger eine Annäherung bzw. harmonische Verbindung beider Begriffe zu begründen versucht hat, so sind sie doch vom Wesen her verschieden; denn mit Heimat verbindet man Räumliches; Haus, Hof, Besitz, Dorf, Gemeinschaft; Identität hingegen ist "eine Frage der inneren Struktur", in der Psychologie wird sie mit "völliger Übereinstimmung mit sich selbst" definiert. "Dass diese beiden Begriffe enger zusammengerückt sind, ist das Ergebnis einer noch ganz jungen Entwicklung" 12 "Das Wort Heimat noch nicht frei von falschem Pathos, ist (so) wieder möglich geworden." 13

Man muss eine Mitte haben

Fast alle, die früher in Wien die Schule besucht haben, wurden mit einem Gedicht vertraut gemacht, welches das Heimatproblem der Menschen in der Stadt zum Inhalt hat. Noch befangen von der Vorstellung, dass Städter heimatlos seien, dichtete Anton Wildgans (1881-1932) in leiser Resignation: "Ich bin ein Kind der Stadt. Die Leute meinen, / Und spotten leichthin über unsereinen, / Dass solch ein Stadtkind keine Heimat hat. / In meinem Spiel rauschten freilich keine / Wälder. Da schütterten die Pflastersteine./ Und bist mir doch ein Lied du liebe Stadt! ..." Und seine Gefühle beim Anblick seiner städtischen Umgebung ausdrückend, beendete Wildgans sein Gedicht: " ... Und hab in deinem heimatlichen Kreis, / Gleich einem fremden Gaste auf der Reise, / Kein Stückchen Erde, das mein Eigen ist."
Der Heimatbegriff mit der Vorstellung eines realen Haus- und Bodenbesitzes war jahrhundertelang durch die Landbevölkerung besetzt. Erst in den letzten 150 Jahren, also seit der industriellen Revolution, mit der die Urbanisierung extrem fortschritt, kam es langsam zu einem Umdenken: Heimat suchte man nicht mehr ausschließlich in romantischer Erinnerung an Land, Dorf, Feld und Wald, sondern auch bei sich selbst, in seiner "eigenen Seele". Heimat wurde - zumindest von manchen Menschen - nicht mehr örtlich lokalisiert oder wurde überhaupt geleugnet. Ödon von Horvath (1901-1938): "Sie fragen mich nach meiner Heimat: Ich wurde in Fiume geboren, bin in Belgrad, Budapest, Preßburg, Wien und München aufgewachsen und habe einen ungarischen Paß - aber: Heimat? kenn ich nicht." 14
 
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Urbanisierung und Nomadismus haben den tradierten Heimatbegriff erschüttert oder ihn gesplittet. Für ein changieren zwischen Heimat in ihrer Ortsbezogenheit und Heimat als notwendigen Fluchtpunkt im Inneren des Menschen ist ein Interview mit dem Schriftsteller Alois Brandstetter (geb. 1938) aufschlussreich; auf die Frage, ob man mit diesem Begriff überhaupt noch unkritisch umgehen könne, antwortete er: "Wahrscheinlich nicht mehr. Man muss den Begriff ergänzen mit dem der "Ur-Heimat" und man muss vielleicht doch zur Kenntnis nehmen, dass die Heimat auch z.B. der Besitz von gewissen Leuten ist, also die Grund und Boden besitzen, und auch im geistigen Sinn, dass die, die sich der Heimat sicher sind, immer auch andere ausgrenzen und andere für heimatlose Gesellen halten und ihnen also das Heimatgefühl absprechen, und insofern ist das sicherlich ein problematischer Begriff. Aber man könnte ihn sicherlich auch etwas frommer und unschuldiger verstehen, dann ist er natürlich nicht sehr laut zu propagieren und damit kann man natürlich nicht spektakuläre Feste feiern. Aber jeder braucht doch ein wenig diesen Heimatbegriff, die Heimat, man muss doch irgendwo beheimatet sein, man muss eine Mitte haben, sich irgendwo wohl fühlen, vielleicht auch bei Freunden; denn wenn man keinen Raum mehr hat, kein Refugium, dann wird man ja, glaube ich, mutlos." 15

"Heimweh" = "Raumweh"

Keinen Raum, kein Refugium mehr zu haben, bedeutet, sich in einem Zustand zu befinden, der psychisch und menschlich an Würde und Selbstachtung des Menschen nagt. Gerade Landflüchtige, einst Knechte, Mägde oder Kleinbauern, gingen als Hilfs- oder Fließbandarbeiter in die Städte - im Glauben, das bessere Los zu ziehen. Aber: "Der reale Verlust von Heimat führt zur Ideologie von Heimat" (P. Turrini) 16 und bei einfachen Menschen zur Nostalgie. "Eigenes nicht zu sein und nicht zu haben" - sagt der Volkskundler Hermann Lübbe - "oder was man ist und was man hat, nicht zu mögen ... (macht) nostalgisch, vergangenheitssüchtig und somit gegenwartsflüchtig."17 Weil "unsere Zivilisation in emotionale Distanz zu sich selbst geraten und die eigene Heimat oft in lokale Ferne gerückt und auch als 'Sozialisation' nicht mitgenommen werden" könne, werde der Verlust in Form einer "Ersatz-Heimat" kompensiert; die "neuen Städter" konsumieren die Produkte einer für sie von einer cleveren Industrie erzeugten volkstümlichen Massenkultur, sie sind süchtig auf Heimat und stillen so ihr "Heimweh", wenn auch meist mit kitschigen Ersatzstücken. Die finanziell ungeheuren Erfolge der volkstümlichen Schlagerindustrie beweisen, dass man mit Heimatgefühlen aller Schattierungen gute Geschäfte machen kann. Der Mensch braucht also "ein Stück Heimat" - auch wenn seine Sehnsucht nur kurzfristig und mit "falscher Ware" gestillt wird. In Erinnerung an sein schwedisches Exil während des 2. Weltkrieges sprach auch der sonst so kühle Bruno Kreisky einmal von einem so "starken Heimatgefühl", dass er sich entgegen seiner früheren Haltung - danach gesehnt habe, wieder Wiener Heurigenlieder zu hören ..." 18
 
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"Am Anfang war das Fremde"

Dieses Bonmot von Paul Valery setzt die bekannte Reihe fort, die beginnt "Am Anfang war ..." das Wort, die Tat, der Rhythmus usw. 19 Bei genauer Betrachtung aber ist der Inhalt insofern stimmig, weil der Mensch am Beginn seines Lebens wirklich in eine ihm fremde Welt eintritt, die er sich nach und nach "zu eigen macht". So aber wird ihm aber auch nach und nach Fremdes (es ist hier synonym mit Neuem) zu "Eigenem"; dieses wird ihm erst bewußt, wenn er Grenzen zum "Anderen" zu ziehen begonnen hat. Der Mensch zieht Grenzen, solange er lebt, und er kann von seiner Natur her gar nicht anders, als dass er Grenzen zieht, vor allem um sein Profil zu formen. Der Mensch muß aber auch, will er nicht in Isolation geraten, seine (Grenztore öffnen, Fremdes hereinlassen, sich auf Anderes, Neues "einlassen"). Wie weit er seine Türen aufschließt, hängt zum einen von ihm selbst, von seiner Persönlichkeit ab, aber auch von der Umwelt, in die er hineingeboren wurde. Verschiedenste Gruppen der jeweiligen Gesellschaft versuchen dem (jungen) Menschen eine "Heimstatt" zu bieten, wollen ihm helfen, ein "Eigenes" aufzubauen, Traditionen beeinflussen ihn, angefangen von Familie, Schule und Jugendgruppe bis zu politischen und religiösen Sozietäten; alle sind "Fremden" gegenüber mehr oder weniger offen. Am deutlichsten ist diese Entwicklung heute in der Haltung politischer Parteien zu beobachten; von Slogans "Ausländer raus!" und "Grenzen dicht machen!" bis zur Öffnung der Grenzen für Verfolgte reichen alle Facetten politischer Handlungsweisen. Ist das Fremde den einen Bedrohung und Gefahr, so ist es anderen Bereicherung und notwendige Ergänzung.
 
Im Kultur- und Kunstbereich scheint man - zumindest in Österreich und da wieder besonders in Wien - dem Fremden seit jeher Offenheit und Toleranz entgegengebracht zu haben. " Diese Stadt (Wien)" - so Nikolaus Harnoncourt - "war ja schon immer ein Schmelztiegel der verschiedenartigsten Stilrichtungen gewesen. Die Hauptpersonen der jeweiligen musikalischen Zentren kamen hier im Laufe der Jahrhunderte auf gewissermassen neutralem Boden zusammen. Niederländische und italienische, englische und französische Musiker konnte man hier hören. Durch den engen Kontakt mit der slawischen und magyarischen Welt kamen östliche Einflüsse dazu. Neben italienischer und französischer Musik wurde hier ungarische, böhmische und österreichische folkloristische Musik gemacht, so dass schließlich jeder Stil den anderen beeinflußte und durchdrang." 20
 
Die Mischung von "Musiken", die "Kreuzung" von Stilen brachten im Laufe der Jahrhunderte und unter dem Einfluss verschiedenster nationaler Volksmusikkulturen (!) auf dem Boden Wiens (und in der Folge auch in kleineren Kulturstädten wie Linz, Salzburg, Graz usw.) Neues hervor, welches Wien und auch dem Kernland Österreich bis heute eine gewisse Weltstellung erworben hat. Es waren vor allem auch Einflüsse von musikalischen Volkskulturen, die das "Wienerische" als Stil in Komposition und Interpretation entstehen ließen. Das Fremde drang hier als vorerst Unvertrautes, Neues und schon deshalb Fremdes in bestehendes Eigenes ein und stellte wesentliche Impulse zur weiteren Entwicklung, zum sogenannten Fortschritt in der Kunst (-musik) dar. "Kulturelle Entwicklung erscheint als kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Anderen, das vorerst gegen Konventionen und von der Gesellschaft erstellte Tabus zu verstoßen scheint." 21 Das Fremde dringt mit manifester Gewalt ein, verdrängt oft Altvertrautes und vermag in einem allmählichen Assimilationsprozess das vertraute Eigene zu verändern bzw. zu bereichern, - um gleichzeitig selbst einem Anpassen in der Folge unterworfen zu sein; es wird gerade im Bereich der Kunst als notwendige Alternative gesehen, Althergebrachtes, Verkrustetes aufzubrechen und es Abgebrauchtem, Erschöpftem, Stagnierendem entgegenzusetzen. 22
 
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Musikpädagogik: Ouod Procul Affertur. Hoc Dulcius Esse Refertur23

In der Musikpädagogik ist in letzter Zeit in Mode gekommen, sich weniger als früher den musikalischen (Volks-)Kulturen der Nachbarländer als vielmehr denen exotischer Länder zuzuwenden. Die Beschäftigung mit "außereuropäischer Musik" (der Begriff ist äußerst problematisch) 24 stößt, abgesehen von der Eitelkeit, den Schülern "mit etwas ganz anderem" aufwarten zu wollen, insofern auf Schwierigkeiten, weil hier musikethnologisches Fachwissen erforderlich ist, um nur einigermaßen kompetent auf die oft sehr komplizierten Strukturen z.B. indischer oder tibetanischer Musik eingehen zu können. Es gibt zwar Arbeitsbehelfe, die aber oft nicht mehr als einen Versuch darstellen, das jeweils Fremd-Exotische "in leichtverdaulichen, kleinen Arbeitsschritten aufzubereiten" (Schwarzbauer) (z.B. chinesisches Flair auf Orff-Instrumenten). Meist aber bleibt nur der Eindruck übrig, dass man den Schülern ein Verstehen dieser Musik eher vorgaukle als ehrlich vermittle. Die Frage bleibt offen, mit welcher Berechtigung - abgesehen von den Fachkenntnissen - man sich so komplexe Musik, wie sie die "außereuropäische" darstellt, zu unterrichten erlaubt, eine Musik, die meist nicht die eigene ist, bei der man "als Fremder dem Fremden gegenübersteht." Vielmehr als ein Einführen durch Informationen über Land und Leute und das Anhören von Musikbeispielen wird didaktisch nicht geleistet werden können. Qualifiziertes Musizieren (z.B. von balinesischer Musik auf dem Gamelan) wird wohl die Ausnahme darstellen. Oder pflegt man Fremdes, um die Defizite im Eigenen zu kaschieren oder dem Vorwurf des Eurozentrismus zu entgehen?
 
Es drängen sich für die Musikpädagogik wichtige, wenn nicht grundsätzliche Fragen auf:
 
  • Wer vom Eigenen, vom Vertrauten, von Identität oder Heimat spricht, nimmt das Fremde als eine Art Gegenpol an. Weitere Fragen ergeben sich im Hinblick darauf, wie man als Pädagoge mit dem Fremden umgeht bzw. sich ihm gegenüber einstellt:

  • Benütze ich das Fremde, um mein Weltbild zu erweitern? (Theodor Fontane: "Erst der Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen") 25 Oder mache ich das Fremde zum Feindbild, von dem Bedrohung und Angst ausgehen? (Man könnte ja in seiner eigenen Ruhe aufgestört werden).

  • Will ich das Fremde integrieren um es zum Eigenen zu machen oder brauche ich überhaupt das Fremde, wenn ich mit dem Eigenen ohnehin "das Auslangen finde?"

  • Ist das Fremde "wahr und echt genug", um es zu integrieren, oder gebe ich mich auch mit "Billig-Import" zufrieden?


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Quand un Poete chante dans son arbre Genealogique

Konnte man - im Bereich der Künste seit jeher - mit einem relativ hohen Grad von Offenheit und Toleranz gegenüber dem Neuen, Anderen, Fremden rechnen, so werden die Grenzen im Bereich der Volkskultur schärfer und enger gezogen. Veränderung und Integration von Außenkommendem vollziehen sich hier wesentlich langsamer. Dass dies so ist, liegt nicht etwa darin, dass man nicht gewillt ist, sich zu ändern, sondern dass in früheren Zeiten Fremdeinflüsse nur äußerst mühsam bis in die entfernten Landstriche und Gebirgstäler gelangt sind, aber auch, dass die Trägerschicht der Volkskultur in allen ihren Ausformungen (Volkslied, Volkstanz, Volksbrauch) dem Entwicklungs- und Fortschrittsgedanken, wie er für die Künste charakteristisch ist, fernsteht. Deshalb haben sich hier Traditionen gebildet auf der Grundlage dörflicher Gemeinschaften, ihre Regulative, aber auch ihrer einengenden Tabus. Musik ist hier im Ursprung nicht autonom, sondern ist eingebettet in das Leben und ist Teil ihrer Verhaltensweisen, ist "dienender und nicht ästhetischer Gegenstand" (Klusen). Im Gegensatz zur Kunstmusik mit "Opus-Charakter" ist Volksmusik im Wesen mündlich tradierte Musik, soziologisch gesehen: "funktionelle Gebrauchsmusik" im besten Wortsinn, und was das Musiziermaterial anlangt, besteht es meist aus kurzen, aus dem Improvisieren heraus erfundenen Liedern und Stücken, die nicht wie Kunstwerke "gearbeitet", "verarbeitet" und "entwickelt" wurden. Authentische Volksmusik mit sogenannter musikalischer Hochkunst zu vergleichen, ist schon von den verschiedenen Zielsetzungen her abwegig.26 Aus ihrer vhm. langen Lebensdauer erklärt sich auch ihr "statisches Profil". Diese Statik hat sich im deutschsprachigen Raum nur noch im Kinderlied und in Liedern erhalten, die man im Übergang zum Volkslied findet. Die Plätze danach werden - was die gymnasiale Jugend betrifft - weniger von Schlagern als von internationalen (englisch-sprachigen) Popsongs eingenommen. Im süddeutsch-österreichischen Raum hingegen gibt es aber auch eine andere Jugend, die aus regionalem (nicht nationalem!) Selbstbewusstsein heraus den mediengesteuerten Liedmoden zu widerstehen versucht; für sie ist "das Eigene" die Visitenkarte für ihre Identität: "Volksmusik ist die Kennmelodie unserer Heimat ... gemeinsame Lieder haben, ist gleichsam Lebensqualität, ein Verbindungsmittel zwischen den Menschen ... Volkslieder sind im wahrsten Sinn des Wortes Lebensmittel, die unserer Befindlichkeit Konturen verleihen", - so unlängst ein einflußreicher Jugendreferent aus Graz. 27 Menschen, die "diese Welt" nicht kennen (sie findet fast nie Berücksichtigung in den Medien), haben da bald den Vorwurf der Rückständigkeit zur Hand. Sicher: hier handelt es sich nicht um authentische, sondern um "gepflegte Volksmusik", um Volksmusik aus zweiter Hand. Schule hatte immer nur diese Art von deutschen Volksliedern vermittelt.
Die ursprüngliche Volkstradition mit ihren Liedern, die in das Leben der Menschen integriert sind, gibt es kaum mehr. Schon vor mehr als 30 Jahren schrieb der Volksmusikforscher Felix Hoerburger am Schluß seiner Studie "Musica vulgaris": ....es scheint sicher, dass bald auch in den abgelegensten Bergtälern und Fischerdörfern die ursprüngliche Volkstradition der Vergangenheit angehören wird." 28
Wenngleich diese Ursprünglichkeit heute fast nur mehr archivalisches Leben hat, so war sie doch bis in die sechziger Jahre hinein der Nährboden für eine deutsche Liedkultur in Schule, Familie und (Jugend-) Gemeinschaft. In der NS-Zeit wurde allerdings dem deutschen (Volks-)Lied schwerer Schaden zugefügt, an dem es heute noch immer zu leiden hat. Die Nationalsozialisten hatten gerade die Bereiche, die sich mit Volkskunde, Volkslied, Volkstanz, Volksbrauch beschäftigten, in ihr Propagandanetz einbezogen und alle Forschungen in dieser Richtung hoch gefördert; so mancher Wissenschaftler konnte diesen Verlockungen auch politisch nicht widerstehen ... Das deutsche Volkslied - es wurde durch viele politische Marschlieder für die HJ und andere Verbände "angereichert", wurde brutal missbraucht und kam in Misskredit, aber nicht sogleich. Die unmittelbare Nachkriegszeit hatte zwar das ausgesprochene Nazi-Lied sofort abgeschüttelt und sich einer vielleicht etwas abgehobenen, aber feinsinnigen neomusischen deutschen Singkultur zugewandt, wie sie z.T. in der Jugendbewegung der zwanziger Jahre bestanden hat. Aber mit Adornos "Kritik des Musikanten", in der er das "unkontrollierte Drauflossingen" in der Jugendbewegung aufs Korn nahm (sie hätte dadurch den Nazis Vorarbeit geleistet), begann die Hatz nicht nur auf das deutsche Lied, sondern auf das Singen selbst. 29 Der Konnex deutsches Lied - Nazi-Lied war geschaffen und ist bis heute leider wirksam.
 
Liedverlust bedeutet Sprachverlust
 
Wenngleich auch noch andere Gründe für den Rückgang deutschsprachigen Singens verantwortlich sein dürften, 30 so wurde m.E. noch viel zu wenig auf den damit verbundenen "Sprach-Verlust" hingewiesen. Die "Lieder der Völker" waren schon immer ein Sprach-Reservoir. Es gibt vergangene Kulturen, von denen uns nur Lieder überliefert sind. Schon Herder wies auf die Bedeutung des Liedes (Volksgesanges) als die Grundlage jeder Poesie hin: "Und so wäre mit dem echten Volksgesange .... nicht etwa nur ein Hauptzweig alter, edler, rühmlicher und ruhmerweckender Poesie, sondern der Grund aller Poesie, die innere Rechtschaffenheit und Honettetiät im Herzen des Volkes - ermordet."31 Herder sprach sogar von der "Wiedergeburt" der Volkspoesie durch den Volksgesang, rief bekanntlich zum Sammeln von Volksliedern auf, "in der Ursprache ... unverschönt und unveredelt: wo möglich mit Gesangweise und Alles, was zum Leben des Volks gehört." 32 Herder wurde dadurch zum Auslöser einer bis heute andauernden Sammelbewegung, deren Ergebnisse nicht nur der Musik, sondern auch der Sprachwissenschaft, aber letztlich auch der Praxis zugute kommen. "Liedschatz" ist also auch "Sprachschatz".
 
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Keine Lieder des eigenen Kulturkreises mehr zu kennen, würde bedeuten, auch eines bestimmten Sprachschatzes verlustig zu gehen.
 
Das Verschwinden der Sprache ist am deutlichsten am Rückgang der Dialekte zu beobachten. Hatte früher zum Beispiel jedes Alpental seine unverwechselbare Mundart, ja seinen charakteristischen Tonfall, so verwischen sich durch Mobilisierung und Mediatisierung unseres Lebens in letzter Zeit die Dialektgrenzen rapide. Dazu kommen noch "Anglizismen" und in ethnischen Mischgebieten wie zum Beispiel in Südtirol "die Italianismen", die zu einer tiefgreifenden Sprachmutation führen. Schon vor über 200 Jahren hat sich Jean Jacques Rousseau einmal gefragt: "Müssen wir denn nach Japan gehen, um den Europäer zu studieren?"...
Vielleicht sind es in Zukunft nur noch die Liedermacher, die sich des Deutschen bedienen. Aber auch bei diesen gibt es schon einen "Grabgesang":
"Wo sind eure Lieder / Eure alten Lieder?
Fragten die aus andern Ländern, / Wenn man um Kamine sitzt, /
Mattgetanzt und leergesprochen / Und das high-life-Spiel ausschwitzt. /
Ja, wo sind die alten Lieder / Unsre alten Lieder? ... / Tot sind unsere Lieder /
Unsre alten Lieder. / Lehrer haben sie zerbissen / Kurzbehoste sie verklampft /
Braune Horden totgeschrieen / Stiefel in den Dreck gestampft /
Wo sind unsre Lieder / Unsre alten Lieder "
(Franz Josef Degenhardt, 1968). 33
 
Beitrag zur Festschrift für Prof. W. Roscher
Krakauer, Peter M.u.a. (Hrsg.):
Der Diskurs des Möglichen.
Musik zwischen Kunst, Wissenschaft und Pädagogik. Festschrift für Wolfgang Roscher zum 70. Geburtstag.
Verlag Müller-Speiser, Anif/Salzburg 1999.
 
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Quellennachweis:

1 ...Zit. in: Moreux, Serge: Bela Bartok. Leben Werk-Stil. Zürich u. Freiburg i.Br. 1952 S. 3
2 DS. a.a.O., S. 15.
3 "Zur Erfahrung des Fremden", In: Kulturkontakt-Kulturkonflikt, 26. Dt. Volkskundekongreß in Frankfurt v. 28. Sept. bis 2. Oktober 1987. Bd. 28/1988 der Schriftenreihe des Institutes f. Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Univ. Frankfurt. Copyright 1988 Institut (s.v.), Frankfurt/Main.
4 Zit. bei Köstlin (s.FN 3) S. 19.
5 Eben ist das Buch "Wer nicht mit dem Wolf heult" von Gottfried Wagner, einem Urenkel von Richard Wagner, erschienen (Köln 1997); darin wird von der engen Bindung Hitlers zum Hause Wagner und der Wertschätzung des "Onkel Wolf" auch nach 1945 berichtet.
6 Reclam-Ausgabe, Stuttgart 1972, S. 66; s. auch Sulz, Josef: Musikpädagogik in Österreich. Institutionelle Aspekte einer wissenschaftlichen Disziplin. In: Kaiser, Hermann J ... Musikpädagogik,. Institutionelle Aspekte einer wissenschaftlichen Disziplin. Reihe Musikpädagogik. Forschung und Lehre, Beiheft 3, Schott Mainz 1989 S. 96.
7 Derschmidt, Uschi et alii (Hg.): Lebens-Mittel. Materialien zu den Themen Kultur und Heimat. Herausgeg. v.d. ARGE Region Kultur, Salzburg 1989, S. 49 ff.
8 Bausinger, Hermann; Heimat und Identität: In: Köstlin, Konrad, Bausinger, Hermann (Hg.): Heimat und Identität. Probleme regionaler Kultur. 22. Deutscher Volkskunde-Kongreß in Kiel vom 16. bis 21. Juni 1979. Neumünster 1980, S. 10.
9 Derschmidt a.a.O., S. 128 ff.
10 Siehe FN 8, S. 9.
11 Ebda.
12 Ebda.
13 Bausinger in: Lebens-Mittel, s.v. FN 7
14Zit. in: Roscher, W.: Künste und Bildung zwischen Ost und West. Polyaisthesis Jahrbuch II, Wien 1994, S. 178.
15 Aus: "denke ich an österreich in der nacht - reden über österreich". Ein Film von Trautl Brandstaller. ORF FS 2, 26.10.1989.
16 Derschmidt, s.FN 7, S. 69.
17 Lübbe, Hermann: Zwischen Trend und Tradition. Überfordert uns die Gegenwart. Zürich 1981 (Texte und Thesen). Zit. in: Jeggle Utz et alii (Hg.): Volkskultur in der Moderne, Probleme und Perspektiven empirischer Kulturforschung. Reinbeck bei Hamburg 1986, S. 361.
18 Zit. in Derschmidt, s.v. FN 7 S. 113.
19 Eisendle, Helmut (Hg.): Fremd. Eine Anthologie, Wien 1997, S. 9.
20 Nikolaus: Musik als Klangrede. Wege zu einem neuen Musikverständnis. Essays und Vorträge. Salzburg-Wien 1982, S. 205.
21 Schwarzbauer, Michaela: Der Fremde - das Fremde - Befremder. Musikpädagogische Präsentation eines fächerübergreifenden Projekts. Workshop b. 16. Symposium der internationalen Gesellschaft f. Polyästhetische Erziehung "Brüche und Brücken der Bildung zwischen Kunst und Wissenschaft", 14.-19. Juli 1997 in Neukirchen/Salzburg (Manuskript).
22 Ds. ebda.
23 "Was frembd ist, muß allweg besser seyn". Zit. in Eisendle, s.v. FN 18, S. 93.
24 Terhag, Jürgen: Fremd und vertraut. Der 'außerasiatische' Beethoven. Ztschr. Musik&Bildung 4/1996, S 52
25 Derschmidt, s.v. FN 7, S.93
26 Sulz, Josef: Volksmusik als didaktisches Problem der schulischen Musikerziehung. In: Schule und Leben. Facheitschrift d. Pädagogischen Institutes des Landes Tirol, Folge 5/1987, S. 5-12 (Innsbruck)
27 Härtel, Hermann: Volksmusik als Lebensmittel. Referat anlässlich der Tagung "Mit allen Sinnen", Schwaighofen/Eugendorf, 11.-13. April 1996. In: Ztschr. "g'sungen und g'spielt", 21.Jg. Heft 75, Innsbruck- Bozen, Dez. 1996, S. 6-12.
28 Erlanger Forschungen, Reihe A: Geisteswissenschaften, Bd. 19, Erlangen 1966, S.104
29 In: Dissonanzen. Musik in der verwalteten Welt. 5. Aufl. Göttingen 1972, S. 75 ff.
30 Ich habe in meinem Aufsatz "Zurück zu den Quellen?- Volksmusik und Musikerziehung. Anmerkung zur Korrektur einer gestörten Beziehung im deutschsprachigen Raum." (In: K.H. Ehrenforth (Hg):Spiel-Räume fürs Leben. Musikerziehung in einer gefährdeten Welt. Kongreßbericht der 17. Bundesschulmusikwoche. Karlsruhe 1988, Mainz 1989, S. 178 ff.) u.a. auf die Identitätskrise in Deutschland und Österreich nach zwei verlorenen Kriegen und auf den massiven Einfluß anglo-amerikanischer Zivilisation hingewiesen.
31 Zit. in Suppan, Wolfgang: Volkslied. Seine Sammlung und Erforschung. 2. Aufl. Stuttgart 1978, S.3.
32 Ds. ebda
33 Zit. in: Steinbiß, Florian: Deutsch-Folk: Auf der Suche nach der verlorenen Tradition. Die Wiederkehr des Volksliedes. Frankfurt 1984, S.9.
 
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