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Von Mönchen und Fürsten"Alte Klöster
neue Herren" - die Große Landesausstellung zur Säkularisation
Von Alexandra Lieb
Bibliothekssaal im Neuen Kloster Schussenried, 1755 - 1763
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In diesem Jahr kann man in eine Zeit eintauchen, in der noch die
Kirchenherrschaft das Leben vieler Menschen bestimmte.Im Neuen Kloster
in Bad Schussenried findet vom 12. April bis 5. Oktober eine Große
Landesausstellung statt, die sich unter dem Titel "Alte Klöster
neue Herren" mit der Säkularisation beschäftigt.
Wissenschaftlich erarbeitet wird die Ausstellung anlässlich des
200. Gedenkjahres zur Säkularisation vom Württembergischen
Landesmuseum Stuttgart.
Trotz ihrer gewaltigen Bedeutung ist die Säkularisation von
1803 inzwischen fast in Vergessenheit geraten. Dabei hatte sie das
Ende fast aller Klöster und Stifte zur Folge und markierte
den Beginn der territorialen Umgestaltung des Deutschen Reiches.
Die Große Landesausstellung erinnert mit über 1.000 Exponaten
auf 3.000 Quadratmeter Fläche an die Säkularisation. Gezeigt
werden Schätze aus dem Besitz der "alten" und der
"neuen Herren". Prunkvolle liturgische Geräte und
Paramente der Barockzeit, wissenschaftliche Instrumente, Gemälde
und Skulpturen werfen ein Licht auf die Klosterkultur vor 1803.
Dokumente des Umbruchs werden ebenso gezeigt wie die Throne und
Kronen der Häuser Baden und Württemberg.
Säkularisationsschicksale
Viele Objekte spiegeln die Säkularisation auf besonders anschauliche
Weise wider, wie der Stapel Silberteller, den Herzog Friedrich II.
von Württemberg anlässlich seiner Erhebung zum Kurfürsten
in Auftrag gab. "Grundsubstanz" für die gegossenen
Stücke waren vermutlich liturgische Geräte, die durch
die Säkularisation in fürstlichen Besitz gekommen sind.
Die Ausstellung wirft ein Licht auf das Schicksal der geistlichen
Besitztümer. So wurden nicht nur Silberobjekte eingeschmolzen
und umgegossen, sondern auch Klosterbauten zu Fürstensitzen,
Kasernen oder Fabriken umgewandelt. Und es heißt, einige der
kostbaren Schriften aus den Klosterbibliotheken seien zum Ausbessern
von Schlaglöchern verwendet worden ...
Barockes Kloster als Ausstellungsort
Gezeigt wird die Ausstellung in einem ehemaligen Prämonstratenserkloster,
das 1803 selbst säkularisiert wurde. Das Neue Kloster in Bad
Schussenried ist Teil der historischen Klosterlandschaft Oberschwaben
und bietet den idealen Rahmen für die Ausstellung. "Begehbares
Objekt" und einer der Höhepunkte der Ausstellung ist der
spätbarocke Bibliothekssaal des Klosters, der zu den schönsten
Sehenswürdigkeiten der "Oberschwäbischen Barockstraße"
gehört. Auch diese Bibliothek besitzt heute keine Bücher
mehr. Die vielen Buchrücken, die in den Schränken zu sehen
sind, wurden jedoch bereits vor der Säkularisation mit Pinsel
und Farbe dorthin gezaubert, um ein einheitliches Gesamtbild zu
erreichen.
Große Landesausstellung
Baden-Württemberg
Alte Klöster neue Herren
Säkularisation im deutschen Südwesten
12. April bis 5. Oktober 2003
Neues Kloster Bad Schussenried (Landkreis Biberach)
Mo-Do 10-18 Uhr, Fr 10-16 Uhr, Sa/So 10-19 Uhr
Tel. 07583/92 70 30
Fax 07583/92 70 32
e-mail: landesausstellug[at]web.de
www.saekularisation.de
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter, mehrbändiger
Katalog im Jan Thorbecke Verlag. Ausstellungsausgabe ca. 30 Euro,
Buchhandelsausgabe, leinengebunden, 48 Euro.
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